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Wie liest man die Zeit auf der Aposteluhr ab?

Die einzigartige Prager Aposteluhr misst die Babylonische, Altböhmische sowie die Sternzeit. Wir helfen Ihnen dabei, sich richtig auf ihren Ziffernblättern zu orientieren.

Jak číst čas

1. Die altböhmische Zeit

Die altböhmische Zeit, wo der neue Tag mit dem Sonnenuntergang begann, verstanden unsere Vorfahren. Sie wurde auch italienische Zeit genannt. Sie ist durch die goldenen gotischen Ziffern auf dem äußeren, speziell kontrollierten Ring der Uhr gekennzeichnet. Die Position dieser Zeit zeigt auch eine goldene Hand an.

2. Die babylonische Zeit

Die babylonische oder auch die ungleiche bzw. arabische Zeit wurde nur vom Sonnenauf- bzw. Untergang gerechnet, was bedeutet, dass die Zeit nicht gleich sein konnte, da die Stunden im Sommer länger als im Winter sind. Die Zeit wird durch einfache schwarze arabische Ziffern angezeigt. Die Altstädter Aposteluhr ist die einzige auf der Welt, die es schafft, diese Zeit zu messen.

3. Die mitteleuropäische oder auch altdeutsche Zeit

Sie ist mit vergoldeten römischen Ziffern entlang des Umfangs der Sphäre gekennzeichnet. Sie wird vom Sonnenzeiger angezeigt, der ein markanter Indikator der Aposteluhr ist. Sie ist uns heute völlig verständlich, aber die Uhr schlägt sie erst seit der Nachkriegsrekonstruktion, abgeschlossen im Jahr 1948.

4. Die Sternzeit

Auch als siderisch bezeichnet, wird sie wieder auf den römischen Ziffern angezeigt. Sie ist von der scheinbaren Bewegung der Sterne verursacht durch die Rotation der Erde abgeleitet. Ein Sterntag ist kürzer als ein Sonnentag.

5. Der nördliche Breitenkreis

Er ist der am weitesten entfernte konzentrische Kreis am Astrolabium, was der Tatsache entspricht, dass der nördlichste Breitenkreis auf der Nordhalbkugel ist, wo die Sonne bei der Sommersonnenwende im Zenit steht.

6. Kalendariumsziffernblatt

Im unteren Teil befindet sich das Kalendariumsziffernblatt, das den Tag anzeigt und gleichzeitig auch seine Position in der Woche, im Monat und Jahr.

7. Ring des Tierkreises (auch Zodiakus)

Der Ring mit den Tierkreiszeichen ist nicht konzentrisch zur Erde. Der obere blaue Teil der Sphäre stellt den Himmel über dem Horizont dar. Hier ist der Sonnenzeiger tagsüber. Der untere Teil der Sphäre repräsentiert die Nacht, links ist der Teil der Morgendämmerung (Aurora) und des Sonnenaufgangs (Ortus) rot gefärbt, rechts ist der Sonnenuntergang (Occasus) und die Dämmerung nach dem Sonnenuntergang (Crepusculum) dargestellt. Das Astrolabium umgibt ein beweglicher Ring mit arabischen Ziffern. Darunter sind römische Ziffern markiert. Weiters sind hier noch arabische Zahlen von eins bis zwölf, und das nur im oberen Teil, d.h. in der Sphäre über dem Horizont.

8. Die Goldene Hand

Die Goldene Hand zeigt auf der Skala von 24 (mit den gotischen Ziffern) die Altböhmische Zeit an, an den römischen Ziffern zeigt sie die mitteleuropäische (oder auch Altdeutsche) Zeit an, wo der Tag um Mitternacht beginnt und endet, so, wie es auch in der heutigen Zeit üblich ist. Wenn die goldene Hand von einem anderen Teil des Astrolabiums verdeckt ist, kann die Zeit an der Verlängerung auf der anderen Seite des Ziffernblatts abgelesen werden, wo eine gleichlautende Nummerierung ist.

9. Südlicher Wendekreis

Er wird auf dem Astrolabium durch den kleinsten konzentrischen Kreis dargestellt. Es ist der südlichste Breitenkreis der südlichen Erdhalbkugel, wo die Sonne zur Wintersonnenwende im Zenit steht.

10. Astrolabium

Es bildet die Grundlage jeder astronomischen Uhr. Es ist ein astronomisches Gerät, dessen Ursprung bis in die Zeit des Mittelalters reicht. Es wurde zur Bestimmung der Lage der Sterne, der Sonne und des Mondes genutzt. Es war für Astrologen und Seefahrer wichtig. Es diente auch zur Bestimmung der lokalen Zeit, beziehungsweise zur Navigation. Die Form des Astrolabiums: Es ist ein großer Messing- oder Kupferkreis, der sich aus zwei Kreisteilen zusammensetzt, verbunden in der Mitte durch einen Bolzen. Durch die Einstellung der jeweiligen Positionen dieser Kreisteile ist es möglich, die Lage der Sterne am Himmel anzuzeigen. In der Mitte des Astrolabiums ist die Erde dargestellt. Weiters sind hier zwei konzentrische Kreise: der südliche Wendekreis und der nördliche Wendekreis. Zwischen ihnen befindet sich der nicht markierte Äquator.

11. Der Mond (Mondhand)

Der Mond ist eine hohle Kugel mit Helix und Gewicht im Inneren. Wenn der Zeiger mit dem Mond das Ziffernblatt umrundet, nötigt das Gewicht die Kugel, sich um die eigene Achse zu drehen. Eine Hälfte seiner Oberfläche ist silbern, die zweite schwarz. Der Mond nimmt so zum Vollmond zu und wieder ab, genau wie am Himmel. Um den Zeiger dreht er sich in 29,5 Tagen, also von Vollmond zu Vollmond.

12. Die Sonne (Sonnenhand)

Sie ist der wichtigste Teil der astronomischen Uhr. Das Astrolabium ist nach der lokalen Sonnenzeit eingestellt, d.h. genau zu Mittag muss die Sonne am höchsten über dem Horizont stehen. Die Sonne ist auf dem gleichen Zeiger wie die goldene Hand, die die Zeit anzeigt, positioniert. Der Zeiger mit der Sonne umrundet das Astrolabium einmal in 24 Stunden.

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