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Letná-Schlösschen (Letenský zámeček)

An einer malerischen Stelle im Herzen des Letná-Parks direkt über der Altstadt entstand im Jahre 1863 ein beeindruckendes Neorennaissance-Gebäude im Stil einer italienischen Villa, die der städtischen Oberschicht ein beliebtes Ausflugsziel mit Sitz- und Verköstigungsmöglichkeit anbot. Auch heute findet man hier vier Restaurants unterschiedlicher Richtungen, von wo man gleichzeitig einen Ausblick auf das romantische Prag hat, das den Gästen von hier aus zu Füßen liegt.

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  • Letná-Schlösschen (Letenský zámeček)
  • Letenské sady 341
  • 170 00 Praha 7 – Holešovice

Objektgeschichte

Das Letná-Schlösschen ist ein im Stil einer italienischen Villa im Jahre 1863 nach dem Projekt des Architekten Adalbert Ignaz Ullmann erbaute Neurenaissancegebäude. Es stellt das Wahrzeichen der Letná-Parkanlage bereist mehr als 140 Jahre dar und ist ein beliebter Ausflugsort vieler Prager. Auf dem Gefilde über dem Fluss gegenüber der heutigen Revolutionsallee (Revoluční třída) und der Štefánik-Brücke stand bereits seit 1715 das Gebäude eines Aussichtslustschlosses Namens Belvedere. Es wurde von Franz Joseph Graf von Waldstein gebaut und nach knapp 30 Jahren sprengten es im Jahre 1742 französische Besatzer von Prag in die Luft. Sein Name wurde dann fehlerhaft auf das Königliche Lustschloss auf der Prager Burg übertragen. Dann war hier bis zum Aufbau des Letná-Schlösschens im Jahre 1863 nichts. Das Schlösschen wurde als ein ziemlich großes Restaurantgebäude gebaut. Auf der Ostseite hat es einen vierkantigen Turm, der das Restaurantobjekt um eine Etage überragt. Über die Wendeltreppe im Turm kommt man in den kleinen Salon im obersten Geschoss. Zum Haupteingang ins Gebäude, ursprünglich in eine offene Loggia, führt vom Vorschlossraum eine zweispurige Treppenanlage. Die Hauptfront des Gebäudes mit der Aussicht auf die Stadt ist zum Fluss gewandt. Die Restauranträume haben hohe halbrunde Fenster. Neben dem Gebäude mit einem schönen Saal und einigen Salons wurde ein Biergarten mit einem Tanzparkett geöffnet. Das Letná-Schloss gehörte der Prager Gemeinde und wurde regelmäßig vermietet. Die Besucherzahl des Restaurants stieg rapide an, als im Jahre 1891 anlässlich der Landesjubiläumsmesse nach oben auf Letná der Betrieb der Standseilbahn eröffnet wurde. Ihr Betrieb endete im Jahre 1916 und um 10 Jahre später wurde ihr Streckenkörper für die Installierung eines beweglichen Gehsteigs verwendet. In der Zeit der Landesjubiläumsmesse wurde in der Nachbarschaft des Letná-Schlosses auch die Endstation der elektrischen Bahn von Křižík, damals der ersten zum Baumgarten Namens Stromovka fahrenden Straßenbahn in Prag, errichtet. Sie fuhr bis 1900 hierher. Hinter dem Restaurantgebäude wurde im Jahre 1894 ein wahrscheinlich im Jahre 1893 gebaute Karussell mit hölzernen Rösseln platziert. Es war in einer Holzbude mit zwölf Wänden, verdeckt mit Rollos, untergebracht. Es ist eine historische dem Denkmalschutz unterliegende Rarität. Seit 2004 übernahm das Karussell in seine Verwaltung das Nationale technische Museum. Das Karussell befindet sich im kritischen Zustand und ist betriebsunfähig.

In der totalitären Zeit verkam das Gebäude erheblich, aber im Jahre 1992 wurde ein umfangreicher Umbau des gesamten Objekts vorgenommen. Die gegenwärtigen Restauranträume sind nach dem Gebäudearchitekten Ullmann und dem Statthalter Belcredi benannt. Es handelt sich um den Grafen Richard Belcredi, ursprünglich einen italienischen Adeligen, der seit 1864 der Statthalter in Böhmen war und sich um die Selbstverwaltung der Böhmischen Kronenländer und die Gleichberechtigung der Nationen des österreichischen Monarchieteils einsetzte. Nach ihm wurde auch das zum Strossmayer-Platz (Strossmayerovo náměstí) führende Hauptboulevard Letná benannt, das heute třída Milady Horákové nach einer durch die kommunistische Regierung 1953 hingerichteten Personen heißt.

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Information source: Prague City Tourism