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Neustädter Rathaus (Novoměstská radnice)

Der Bau des Neustädter Rathauses begann bald nach der Gründung der Neustadt von Karl IV. im Jahre 1348. Im Laufe der Jahrhunderte wurde es zum Zeugen zahlreicher historischer Begebenheiten, vornehmlich im Jahre 1419, als es zum ersten Prager Fenstersturz kam, der der Beginn der Hussitenbewegung war. In den historischen Räumlichkeiten des Rathauses finden heute kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen statt. Vom beinahe 70 Meter hohen, gotischen Turm eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Neustadt und auf den Karlsplatz (Karlovo náměstí), der der größte Platz Prags ist.

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Öffnungszeiten

    • April – November
    • Di, Mi, Do, Fr, Sa, So
    • 10.00 – 18.00

Mittagspause 12.00–13.00

 

Eintrittspreise

  • Grundpreis 60 Kč
  • ermäßigter Eintrittspreis 40 Kč
  • Eintrittspreis für Familien 130 Kč

Praktische Informationen

Die ständige Exposition "Die Geschichte der Neustadt und das panoramische Prag" und Die Wohnung des Türmers können im Rahmen des Eintritts in den Turm besichtigt werden. Teil der Besichtigung ist ein Besuch der Galerie im Turm, wo kurzzeitige Ausstellungen stattfinden.

Der Eingang zum Turm ist von der Vodičkova ulice/Straße, zum Umgang des Turms führen 221 Stufen, ein Aufzug steht nicht zur Verfügung.

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Kontakte

  • Neustädter Rathaus (Novoměstská radnice)
  • Karlovo náměstí 1/23
  • 120 00 Praha 2 – Nové Město
  • +420224947190
  • +420602214790

Programme

Objektgeschichte


Die Bauarbeiten am Rathaus begannen bald nach der Gründung der Prager Neustadt im Jahre 1348. Es diente als Verwaltungssitz der Prager Neustadt bis zum Jahr 1784, in dem alle vier Prager Städte verbunden wurden. Im Jahre 1419 wurde es zum Schauplatz eines Waffenkonfliktes zwischen den Katholiken und den Anhängern der Kommunion in beiden Gestalten. Der durch Jan Želivský und Jan Žižka geführte Bittgang forderte vor dem Rathaus die Freilassung seiner verhafteten Anhänger. Vom Rathaus warf jemand auf den Bittgang einen Stein, worauf die Masse so reagierte, dass sie ins Rathaus einbrachte und auf Spieße und Hellebarden der unten wartenden Masse den Bürgermeister, zwei Schöffen und einige Bürger stürzte. Dieser erste Prager Fenstersturz am 30. Juli 1419 war der Ausbruch der hussitischen Revolution. Im Jahre 1609 trafen hier böhmische Stände zusammen, um den Kaiser Rudolph II. zu zwingen, die religiösen Freiheiten zusichernde Majestät zu erlassen. Den vereinigten Prager Gemeinden diente seit 1784 das Altstädter Rathaus, das Objekt des Neustädter Rathauses wurde zum Sitz des Landesstrafgerichts und auch das Rathausgefängnis wurde ausgebaut und Prager Bastille genannt. Zwei Zimmer des Erdgeschossgefängnisses heißen nach ihren ersten Häftlingen „Suppe“ und „Blutwurst“. Das hiesige Gefängnis erlebte auch der Führer der Chodenrebellion Jan Sladký Kozina, im Jahre 1848 waren Revolutionsteilnehmer da und im Jahre 1894 fand hier ein Prozess statt, in dem Mitglieder der jugendlichen Fortschrittler „Jugendverband“ verurteilt wurden, z.B. Alois Rašín oder Stanislav Kostka Neumann.

 Das Rathaus ist ein Komplex mehrerer mittelalterlicher Subjekte mit dem ältesten Ostflügel aus der Zeit um 1377 (in die Vodičkova-Straße), der Südflügel (in Richtung in den Karlsplatz) wurde in den Jahren 1411 - 16 dazugebaut, in den Jahren 1520 - 26 wurde er durch Benedikt Ried im Renaissancestil umgebaut und mit spätgotischen Giebeln versehen. Der Ostflügel wurde auch einem Renaissanceumbau durch Bonifaz Wohlmut nach 1559 unterzogen, drin sind der erhaltene ausgedehnte gotische Originaldoppelschiffsaal, das Rat-Maßhaus mit Kreuzrippengewölben auf zylindrischen Pfeilern aus den Jahren 1411 - 18. Das Gewölbe ist das größte in Prag unter Zivilgebäuden. Der bedeutendste Umbau des Rathauses verlief in den Jahren 1904 - 05, als Antonín Wiehl und Kamil Hilbert den klassizistischen Umbau aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts auflösten und das Gebäude in die Renaissancegestalt aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts brachten. Das geräumigste Zimmer ist der große Schöffensaal, an dessen Wänden Gemäldereste im Sinne des rudolphinischen Manierismus sind. Von hier steuerten die Verwaltung der Neustadt abwechselnd fünf Ratherren.

 Der gotische Eckturm wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut, in den Jahren 1520 - 26 erhielt er neue Renaissancefenster, der Turmwendelgang und das Dach stammen aus den Jahren 1722 - 25. Im Jahre 1651 wurde an den Turm das Wappen der Neustadt angebracht, im Jahre 1668 wurde die Aposteluhr gemalt und montiert, die Ende 18. Jh. beseitigt wurde. Der vierseitige und viergeschossige Turm ist 42 Meter hoch, 221 Stufen führen hinauf. Am Eck befindet sich die sog. Prager Elle (59,14 cm), die zum öffentlichen Vermessen bestimmt ist. Im Turm ist eine ursprünglich gotische in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts barockisierte Kapelle, die bei ihrer Entstehung der Jungfrau Maria und dem Hl. Wenzel geweiht wurde. In der Kapelle sind Gemälde der Jungfrau Maria mit dem Hl. Benediktus (das zentrale Altarbehörde), abgebildet ist auch der Hl. Georg und außerdem sind hier zwei Holzplastiken der Heiligen. Die Kapelle verfügt über eine allegorische Deckenfreske „Recht und Gerechtigkeit“ und eine reichhaltige Verzierung unter dem Dach.

 Der letzte Umbau erfolgte in den Jahren 1976 - 96, die Räume wurden an den Bedarf der Behörde des Stadtteils Prag 2 angepasst. Es gibt hier Räume für Ausstellungen, Konzerte und gesellschaftliche Feierlichkeiten. Im ersten Stock nach dem Maßhaus ist ein Saal mit einem ähnlichen Gewölbe, in dem Ehen geschlossen werden.

Im Jahre 1962 wurde das Neustädter Rathaus zum Volkskulturdenkmal erklärt.

 

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Information source: www.nrpraha.cz