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Malostranská beseda

Das Kultur- und Gesellschaftszentrum liegt in einem neu renovierten Renaissance-Gebäude am Kleinseitner Platz (tsch.: Malostranské náměstí). Der Musik- und Theaterclub oder die Dachgeschossgalerie laden mit ihrem reichhaltigen Programm zu Besuchen ein. Die kulinarische Seite wird durch ein Restaurant, ein Bierlokal, eine Bar und ein Kaffeehaus vertreten. „Malostranská beseda“ ist unzertrennlich mit führenden tschechischen Musikern und Bands verbunden.

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Kontakte

  • Malostranská beseda
  • Malostranské náměstí 21
  • 118 00 Praha 1 – Malá Strana
  • +420257409123
  • +420776381850

Objektgeschichte

In 1257 gründete der König Přemysl Ottokar II. unterhalb der Prager Burg das Prager Neustadt. Er vertrieb die ursprüngliche tschechische Bevölkerung und brachte deutschen Kolonisten hierher. Als Karl IV. seine prächtige Neustadt gründete, nennte man die ursprüngliche Neustadt als die Kleinere Stadt um, später als Kleinseite (Malá Strana). Zunächst hielten die Vertreter der Stadt ihre Treffen in der ursprünglichen Nikolauskirche, später haben sie ein Rathaus in der Mitte des Marktes erbaut, was der erste Bericht aus dem Jahr 1407 beweist. Dieses wurde irreversibel zusammen mit den Stadtbüchern von königlichen Soldaten um 12 Jahre später während der Hussitenkriege zerstört. Das nächste Kleinseitner Rathaus, sogenannte altes, entstand im Haus, die die Stadt aus dem Nachlass vom Schreiber Václav von Bítov erworben hatte, auch am Kleinseitner Ring Nr. 2. Hier blieb das Rathaus bis 1478. Aus jener Zeit sind noch im Hof zwei Gefängnisse und im Hintergrund des Hofes Reste des gotischen Kleinseitner Befestigungsturms aus der Zeit des Přemysl Ottokars II. erhalten.
In 1478 kauften die Kleinseitner Bürger von Jan Tovačovský von Cimburk ein Grundstück in der östlichen Ecke des Platzes und der heutigen Letenská Straße und bauten dort ein neues Rathausgebäude mit einem großen spätgotischen Saal. Hier fanden Sitzungen von 11 Gemeinderäten mit dem Bürgermeister, dem kaiserlichen Richter und Schreiber statt, die über die Stadtverwaltung, Straf-, Zivil- und Waisensachen und anderen Angelegenheiten entschieden. Das Gebäude ist durch die sogenannte Tschechische Bekenntnis denkwürdig, die hier im Jahre 1575 geschrieben wurde: die Artikeln wurden von der tschechischen nichtkatholischen Opposition als Grundlage für die Diskussion über die Legalisierung der Religionsfreiheit zusammengestellt. Am Haus befindet sich eine bronzene Gedenktafel an das Ereignis. Dieses neue sogenannte Kleinseitner Rathaus war einst das Baukleinod der Stadt. Auf dem Sadelers Stich aus dem Jahr 1606 war neben den zweistöckiger Eckturm auch der zweigeschossige Teil mit dem Lauben dargestellt. In die heutige Spätrenaissancegestalt wurde es in den Jahren 1617 bis 1622 vielleicht vom Baumeister und Steinmetz Giovanni Campion Bossi nach dem Entwurf vom Giovanni Maria Filippi umgebaut. Mit dem Umbau im Stil der späten Renaissance und des Manierismus sollte sich das Rathaus den schnell wachsenden repräsentativen Objekten in der Umgebung gleichen. Die Schwedische Truppen brachten im Jahr 1648 Verwüstung der ganzen Kleinseite und ausplünderten das gerade vollendete Haus. Im Lauben gibt es ein erhaltenes Portal mit dem Wappen aus dem Jahr 1660, als das Haus von Wilhelm Oppenried im Frühbarock wiederaufgebaut wurde. Das heutige Erscheinungsbild ist von etwa 1820, wenn bei der Bearbeitung vom Architekten Josef Kaur ursprüngliche Schilder und drei Türmen entfernt wurden. Die Fassade zur Letenská Straße ist in ihrer ursprünglichen Form geblieben. Das Rathaus diente bis 1784, wenn alle vier Prager Städte, die Altstadt und Neustadt, die Prager Burg und Kleinseite vereinigt wurden. Damals wurde die Verwaltung der fusionierten Städte ans Altstädter Rathaus verlegt. Mit ihr wurden weg von hier aus dem Kleinseitner Rathaus auch die eingelegte Tür von 1619 ins Altstädter Rathaus übertragen, wo sie sich immer noch an der bekannten Stelle befinden, mit der Aufschrift Senatus. Von 1784 bis 1793 wurde das Gebäude des Kleinseitner Rathauses in den Sitz des Finanzamtes, -archives und politischen Gefängnisses umgewandelt. Während der Renovierungsarbeiten im 19. Jh. wurde sein ursprünglicher Charakter eher beschädigt. Im Jahr 1868 ist hier das Kleinseitner Vereinshaus (Malostranská beseda) entstanden, das mit einem reichen Angebot an kulturellen Aktivitäten bis jetzt gewirkt hat.
Seit 2006 bis 1. März 2010 ist das Gebäude einer kompletten Restaurierung unterzogen. Im September 2008 wurden nach 180 Jahren auf die Türme drei Kuppeln (originalgetreue Nachbildungen) aufgesetzt. Die Höhe der größten Kuppel beträgt 6,5 m. Das Aussehen des Gebäudes respektiert nun die ursprüngliche Gestalt des 17. Jahrhunderts. Im Mittelturm gibt es seit 20. Januar 2010 die Hl.-Wenzel-Glocke. Der Autor ist Petr Rudolf Manoušek mit seinen Mitarbeiter. Die kupferlegierte Glocke wiegt 160 kg und ist nicht schwenkbar. 

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Information source: www.malostranska-beseda.cz