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Gärten der Prager Burg (Zahrady Pražského hradu)

Der Königsgarten ist historisch betrachtet der wertvollste aller Burggärten. Angelegt wurde er im Jahre 1534 von Ferdinand I. von Habsburg, der sich an italienischen Vorbildern inspiriert hatte. Sein heutiges Aussehen schließt an die englische Bearbeitung aus der Mitte des 19. Jahrhunderts an. Eines der größten Kleinode ist der Singende Springbrunnen, der zu den schönsten Renaissance-Springbrunnen in Europa zählt. Die südlichen Gärten (Paradiesgarten, Garten auf den Wällen und Hartigovský-Garten) dehnen sich vor der südlichen Stirnseite der Prager Burg aus und eröffnen einen verzaubernden Ausblick auf die Kleinseite, Altstadt und den nahen Berg Petřín.

  • Gärten
  • Ausblicke
  • Romantik
  • kostenlos

Öffnungszeiten

    • März
    • ganze Woche
    • 10.00 – 17.00
    • April – Juni
    • ganze Woche
    • 10.00 – 19.00
    • Juli – August
    • ganze Woche
    • 10.00 – 20.00
    • September
    • ganze Woche
    • 10.00 – 19.00
    • Oktober
    • ganze Woche
    • 10.00 – 17.00

Praktische Informationen

Der Eintritt ist kostenlos.
Besucher werden beim Zutritt zum Areal der Prager Burg einem Sicherheitscheck unterzogen.

IN DER SOMMERSAISON WERDEN KOMMENTIERTE BESICHTIGUNGEN MIT EINEM FÜHRER DER PRAGER BURG ANGEBOTEN.

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Kontakte

  • Gärten der Prager Burg (Zahrady Pražského hradu)
  • Pražský hrad
  • 119 08 Praha 1 – Hradčany
  • +420224372434

Programme

Objektgeschichte

Königsgarten

Der Haupteingang in den Garten ist von der Pulverbrückenstraße (U Prašného mostu) ungefähr gegenüber der Reitschule der Prager Burg. Er erstreckt sich auf einer Fläche von 3,6 ha zwischen dem Hirschgraben und der Marienmauerstraße (Mariánské hradby). Durch den Garten kann man bis zum Lustschloss der Königin Anna gehen. Er wurde 1534 von Ferdinand I. von Habsburg an der Stelle einiger Originalweinberge gegründet. Der Originalgarten im Stil der italienischen Gartenarchitektur entstand unter der Regie von Giovanni Spatio, unter dessen Führung auch der Ausbau des Lustschlosses und der Einfriedungssteinmauer aufgenommen wurde. Mit der Burg wurde er mit einer Brücke über den Graben verbunden. Schrittweise wurde das königliche Lustschloss mit der Fontäne fertig gestellt, in den Jahren 1581 - 1583 wurde das Tiergehege Löwen- oder Bärenhof durch den Architekten Ulrich bzw. Ulrico Aostalli gebaut, geregelt im Jahre 1970 durch den Architekten Josef Hlavatý zur luxuriösen Weinstube und zum Restaurant. Im Jahre 1569 wurden das Ballhaus, 1590 unter dem Lustschloss das Feigenhaus und 1601 die Orangerie fertig gestellt. Die ursprüngliche geometrische Renaissanceausgestaltung blieb bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts erhalten. Es wurden hier seltene Bäume und Sträucher ausgepflanzt, Kastanienbäume und erste Tulpen in Europa gezüchtet, die vom türkischen Sultan geschenkt wurden. Von hier verbreiteten sie sich nach Holland. Der Garten diente auch als Nutzgarten. Im 18. Jahrhundert wurde der Garten vom Hofgärtner Franz Zinner Junior in Zusammenarbeit mit Kilian Ignaz Dientzenhofer und Matthias Braun barockisiert, die den Garten mit verschiedenen Zierplastiken ausschmückten: mit Löwen spielende Engelchen, Vasen und die Statuengruppe Brauns „Nacht“ aus dem Jahr 1734 vor dem Ballhaus. Die Statuengruppe hatte ihr Gegenüber Namens „Tag“, das während der preußischen Belagerung im Jahre 1757 vernichtet wurde.

Im Garten liegt auch die Präsidentenresidenz (Häuschen). Sie wird durch einen erhaltenen gemauerten Mittelteil des Barockgewächshauses gebildet (ein Werk vom K.I. Dientzenhofer). Auf Antrag des Präsidenten E. Beneš wurden dem Barockgewächshaus laut Projekt von Pavel Janák zwei Seitenflügel in den Jahren 1937 - 38 angebaut. Es wohnten hier alle Präsidenten vom Jahr 1938 bis zum Jahr 1989.

Durch die Gartenmitte zieht sich eine Allee mit einer Barocknische am Ende, in der ein Brunnen mit der Herkules-Statue, dem Werk von Georg Bendl, untergebracht ist. Es wachsen hier seltene Nadelholzarten sowie ständig grüne Laubholzarten, Linden-, Haber- und Rosskastaniebaumreihen, Buchen, Platanen, Ahorne usw., Azaleen, Rhododendrons, Ballrosen, strauchartige Pfingstrosen und weitere. Vor dem Königlichen Lustschloss ist Giardinetto, ein kleiner Ziergarten, gestaltet durch den Architekten Pavel Janák im Renaissancestil nach einem Vorbild des niederländischen Architekten Vreedeman de Vries aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. In der Mitte befindet sich die Singende Fontäne. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde der Garten in einen englischen Park umgewandelt. In den Jahren 1989 - 99 wurden das Lustschloss sowie die Präsidentenresidenz repariert. Ende der 90er Jahre wurde in der Nachbarschaft des Ballhauses und des Feigenhauses in der Südwand an der Stelle der alten Orangerie die neue Orangerie mit einem Gewächshaus nach dem Entwurf von der Architektin Eva Jiřičná gebaut. Es ist ein 100 m langer origineller zylindrischer Bau, der aus Metall und Glas besteht und für die Erholung der hohen Pflanzen sowie der kleineren Topfpflanzen bestimmt ist. Im Westteil des Gewächshauses blieb die ursprüngliche kleine Marmorfontäne aus den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, inmitten des Gewächshauses ist der Verlauf der Südmauer symbolisch angedeutet, die zusammen mit dem Wintergarten im Jahre 1996 abgerissen wurde. Der Bau wurde im Mai 1999 feierlich in Betrieb gesetzt. Er wurde von der Kanadierin Jennifer Simon gesponsert und dem Andenken an die langjährige Ehefrau von Präsidenten Havel Olga Havlová gewidmet. Es wurde der Aussichtsweg vom Königsgarten am Ballhaus vorbei in den Unterteil des Hirschgrabens neu zugänglich gemacht.

Seit Frühling 1990 ist der Königsgarten in der Sommersaison für die Öffentlichkeit offen, er dient auch für Repräsentations- und Gesellschaftszwecke.

Südgärten der Prager Burg - Paradiesgarten, Garten Auf den Wällen, Hartigovský-Garten (tschechische Namen der Gärten: (Rajská, Na Valech, Hartigovská)

Die ersten zwei Gärten entstanden an der Stelle des heutigen südlichen Abwehrvorfelds der Burg. Es gab hier Wälle und Gräben, später ließ Vladislaus II. Jagiello die spät gotische Fortifikation bauen. Wenn das Festungswerk in der Renaissancezeit seine militärische Bedeutung verlor, wurden die Wälle schrittweise aufgelöst und der Raum wurde durch Aufschüttungen in Gärten oder Weinberge umgewandelt. Sie entstanden und wurden geändert vom 16. Jahrhundert bis heute. Die im Laufe der Zeit verlotterte Fläche bekam nach 1918 vom Burgarchitekten Josip Plečnik ein ganz neues Gesicht. Sie wurde durch eine einheitliche geometrische Konzeption der Wege sowie eine neue Formgestaltung des Geländes, rechteckige Rasenflächen, unregelmäßig verteilte Bäume, architektonische Elemente charakterisiert. Nach ca. 60 Jahren zu Beginn der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts endete der ausgedehnte Umbau der Gärten und sie wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Diese Regelungen stellten das Werk der Architekten aus dem Staatsdenkmalinstitut für den Umbau von Denkmalstädten und -objekten dar (Ing. Arch. Jindřiška Crickettová-Petříková, Arch. Miroslav Burian und Ing. Arch. Pavel Kupka). Sie gaben den Gärten womöglich die Gestalt, die ihnen auf Wunsch des Präsidenten T.G. Masaryk Arch. Josip Plečnik einprägte. Der kleinste von ihnen, der Hartig-Garten, wurde den anderen erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhundert angeschlossen. Das Gesamtausmaß der Südgärten beträgt ca. 1,88 ha. Ihr Gelände liegt in einer Meereshöhe von 235 bis 262 m.

Der Eintritt in die Gärten ist von der Terrasse vor dem I. Burgvorhof (von der Neuen Schlosstreppe), von der Aussichtsanhöhe auf Opysch und vom III. Vorhof durch die sog. Ochsentreppe Plečniks aus dem Jahr 1922.

Der erste Garten am Eingang von der Neuen Schlosstreppe ist der Paradiesgarten, der über einen Ausmaß von 0,38 ha verfügt. Er entstand im Jahre 1562 auf Befehl des Erzherzogs Ferdinand II. von Tirol (Sohn von Ferdinand II.) als sein Privatgarten durch die Aufschüttung mehrerer Erdmassenfuhren. Sein Privatarzt und guter Rat in Botanik war Peter Andreas Mattioli (auch Matthiolus genannt), der bekannte Autor des umfangreichen Kräuterbuchs. Während der Rudolph II. Zeiten verzierten den Garten eine Voliere, ein Bad und ein Turm für Trompeter. Nach seinem Abriss während der Regierung des Kaisers Matthias wurde 1614 der bis heute erhaltene kleine Renaissancerundpavillon mit einem Türmchen und Wandgemälden von Josef Navrátil aus dem Jahr 1848 und einer mit 39 Wappen der Länder, die der Kaiser regierte, bemalten Holzdecke aufgebaut. Unter dem Altan errichtete der Architekt Josip Plečnik eine Aussichtsterrasse, auf der die Statue des Guten Hirten von Josef Kalvoda aus dem Jahr 1922 platziert ist. Ein Jahr früher entstand die monumentale Kaskadentreppe aus Granit, unter der sich eine dekorative Schüssel aus einem einzigen Stück Mrakotiner Granit befindet (ebenfalls nach Plečnik). Sie hat einen Durchmesser von 430 cm, ist 180 cm hoch und wiegt 50 Tonnen. Dahinter kann man die Einfassung einer alten Barockfontäne aus dem Jahr 1730 sehen. Rechts von der Plečnik-Treppe ist das älteste Gehölz der Burggärten, die jederzeit grüne Eibe, deren Umfang 245 cm beträgt, die 35 cm hoch ist und deren Alter auf 400 Jahre geschätzt wird.

An den Paradiesgarten knüpft unmittelbar der Wallgarten an, der sich bis zum Hügelplateau Opysch zieht. Seine Ausdehnung beträgt 1,43 ha. Der Garten ist auch vom III. Vorhof der Prager Burg durch die Ochsentreppe Plečniks, benannt nach den Bronzeochsen, die im Oberteil der Treppe auf Pfeilern geschnitzte Dachträger tragen, und die sog. Vasentreppe vom Palast (aus der Zeit des Pacassis Burgumbaus) zugänglich. Josip Plečnik platzierte über den Eingang das Relief der Siegesgöttin von Jan Štursa.

Zu den Fenstern des Alten Königspalastes in diesen Garten wurden 1618 die katholischen Statthalter Jaroslav Borsita von Martinitz und Wilhelm Slavata von Chlum und Koschumberg hinausgeworfen. An das Ereignis erinnern zwei frühbarocke Sandsteinobelisken. Im Garten sind ein paar weitere architektonische Elemente verteilt: der Barockbrunnen am Anfang des Gartens, das Plečnik-Geländer aus poliertem Granit, die Frauenbüste über dem Gartentor von Damian Pešan aus dem Jahr 1990 und der Brunnen aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts mit der frühbarocken Herkules-Statue. Über die gesamte Gartenstrecke ziehen sich Plečnik-Aussichten: Kleine Bellevue, Große Bellevue, und die Aussicht Auf der mährischen Bastei. Auf der letzten Aussicht platzierte Plečnik einen Granitmonolith mit einem ionischen Kopf, der eine vergoldete Kugel trägt, und einen Granittisch. Die Kleine Aussicht mit dem Obelisk ist gegenüber der Ochsentreppe und von hier ist der Hartig-Garten zugänglich. Auf dem Aussichtsweg unter der ehemaligen Edeldamenanstalt ist die Große Aussicht - eine antikisierende Säulenhalle Plečniks aus den Jahren 1924 - 25, vor der sich drei Lichtträgergruppen von Ignaz Franz Platzer aus den 70er Jahren des 18. Jahrhunderts befinden.

Der durch die Treppe vom Wallgarten zugängliche Hartig-Garten wurde den Südgärten der Burg erst im Jahre 1960 angeschlossen. Er verfügt über eine Ausdehnung von 757 m2 und ursprünglich gehörte er zum Hartig-Palast Konskr.- Nr. 184 in der Thun-Straße (Thunovská). Er wurde von Isabella Schwihau von Salm im Jahre 1670 am neu gebauten Palast gegründet. An der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert wurde der Garten im Barockstil umgebaut, es entstanden die untere und die obere Terrasse, die durch eine Treppe mit Geländer verbunden und mit Vasen geschmückt sind. Der neue Inhaber Graf Ludwig Joseph von Hartig baute um 1720 den Palast um und im Garten ließ er einen mehrgeschossigen Barockmusikpavillon mit einer einzigartigen Stuckverzierung bauen. Joseph Hartig war ein hervorragender Klavierspieler und veranstaltete hier bedeutende Musikakademien. Sein Nachkomme Ludwig Johann war ein toller Geigenspieler, Klarinettist sowie Komponist, er hatte auch seine eigene Kapelle. Die Musikvorliebe war aber nicht einträglich genug und das Objekt wurde versteigert. Es wechselte seine Eigentümer, bis es in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts dem Gelände der Prager Burg zugegliedert wurde. Der Gartenwert wurde durch die Bestückung mit fünf Statuen der Antikgottheiten aus der Werkstatt von Matthias Bernhard Braun hervorgehoben, die sein Neffe Anton in den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts schuf und die vom Schloss Schtirin (Originalname: Štířín) hierher gebracht wurden. Sie befinden sich unter der Gartenstützwand links vom Musikpavillon. Auf der Gartenterrasse werden Konzerte und Theatervorstellungen veranstaltet.

Hirschgraben

Der Hirschgraben ist eine Naturschlucht im Gelände der Prager Burg mit einem Ausmaß von über 8 ha. Durch die Kluft floss der Bach Brusnice, der später geregelt und zum Teil in eine Rohrleitung abgeleitet wurde. Er zieht sich von der Straße U Brusnice zu der großen Kurve der Chotkova-Straße. Ursprünglich bestand seine Bedeutung im Schutz. Der gesamte Raum wurde zum Bestandteil des königlichen Vermögens während der Regierung von Rudolph II. Es wurde hier Hochwild gesetzt und einst auch gejagt. Auf einem Teil des Grundstücks wurde Ende des 17. Jahrhunderts die Reitschule erbaut. Über dem Hirschgraben wölbte sich die Pulverbrücke, die einst den Königsgarten mit den Burgobjekten verband. Unter der Regierung von Maria Theresia wurde die Brücke durch einen Schüttdamm ersetzt, und der Graben wurde somit in den Oberteil mit einer Ausdehnung von 3 ha und den Unterteil mit einer Ausdehnung von 5 ha geteilt.

In den Oberen Hirschgraben kann man vom Garten Auf der Bastei durch die Kyklopentreppe und von der U Brusnice Straße durch den Pfad im Hang absteigen. Während der ersten Republik, d.h. vor der deutschen Besatzung, war hier ein Bärenzwinger für Bären, die T.G. Masaryk von den Legionären aus Russland geschenkt bekam. Seine Rekultivierung vor der Wiederzugänglichmachung für die Öffentlichkeit projektierte der Arch. Petr Hlaváček. Es gibt hier eine ausgedehnte Wiese, das ehemalige Haus des Bärenzüchters, eine künstliche Höhle mit Brunnen und die Sandsteinstatue eines Nachtwächters, das Geschenk der Studenten der Steinhauerschule in Horschitz (Hořice) an den Präsidenten Masaryk. Von hier kann man durch den Pfad im Hang zum Abzweig zur gepflegten runden Masaryk-Aussicht aufsteigen, wo der Präsident unter der Linde gerne verweilte und wo es nach dem Krieg keinen Zutritt mehr gab. Die Aussicht mit einem neuen Zugangsweg wurde nach dem Umbau für die Öffentlichkeit erst am 22. 9. 2007 feierlich geöffnet.

Der Untere Hirschgraben wurde der Öffentlichkeit erst am 5.6.1999 zum ersten Mal zugänglich gemacht. Der hinunter führende Zugangspfad wurde von der Chotkova-Straße aufgebaut. Heutzutage finden in beiden Teilen des Hirschgrabens gelegentlich verschiedene Kultur- und Gesellschaftsveranstaltungen statt.

Seit 2002 (3. September) ist der untere und obere Teil des Hirschengrabens über einen Verbindungstunnel nach dem Entwurf des Architekten Josef Pleskot durchgänglich. Das überwiegende Sichtmaterial im Inneren des 84 m langen Durchgangs ist scharf gebrannter ungebleichter dunkelroter Ziegel untypisch in die Höhe verlegt. Ungefähr in der Mitte der Länge des Stollens ist eine Nische, in der Sie einen Teil einer Säule der ursprünglichen Renaissancebrücke sehen können. Der Bach Brusnice auf der Seite fließt unter den Eisenrosten, in den Boden ist gleichzeitig Beleuchtung eingebaut.
Seit der Öffnung des Durchgangs für die Öffentlichkeit kann man von Klárov durch den ganzen Hirschengraben mit ungewöhnlichen Ausblicken auf die Burg und bis zur Neuen Welt gehen.

 

Sonstige Gärten der Prager Burg - Garten auf Opysch, St. Wenzelscher Weinberg, Garten Auf der Bastei, Terrasse der Reitschule, Lumbe-Garten, Fasanerie

Der Garten auf Opysch (Na Opyši) mit einem Ausmaß von 4184 m2 liegt unter dem Festungswerk mit dem Schwarzturm und Daliborka. Er ist ungepflegt und für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Vor dem Burgtor Auf Opysch zwischen der Na Opyši Straße und der Alten Schlosstreppe, getrennt davon durch eine hohe Einfriedungsmauer, auf dem Nordhang über der Chotkova-Straße befindet sich der St. Wenzelsche Weinberg. Seine Ausdehnung beträgt 6972 m2. Der ursprüngliche Weinberg wurde seit den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts schrittweise in einen Garten der damals um ihn erbauten Villa umgewandelt. Nach dem Umbau ist er seit Juni 2008 für die Öffentlichkeit zugänglich.

Links vom Ehrenhof liegt der Garten Auf der Bastei, er verfügt über eine Ausdehnung von 2720 m2. Bei einer archäologischen Untersuchung wurden hier Baudenkmäler aus der romanischen Zeit entdeckt. Das zwischen den Burggräben und der Abwehrmauer liegende Gebiet wurde unter Maria Theresia zum Basteihof geregelt. Ganz neu wurde der Platz nach der Entstehung der Tschechoslowakischen Republik an der Wende der 20er und 30er Jahre gemäß dem Projekt des Burgarchitekten Josip Plečnik geregelt. Über den auf Arkaden aufgebauten Plečnik-Steg erreicht man die Pulverbrücke. Der Garten ist in zwei Höhenebenen geteilt, verbunden mit einer Wendeltreppe. In der Gartenecke in der Nachbarschaft des Erzbischofspalastes ist ein in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts gebauter Biergarten. Beim Gartenumbau in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde die automatische Gartenbewässerung errichtet, die zum Gießen das Wasser aus der renovierten historischen Burgwasserleitung nutzt, was auch beim Königsgarten der Fall ist.

Der Garten Auf der Terrasse der Reitschule wurde vom Burgarchitekten Pavel Janák auf einer Fläche von 3452 m2 im Stil der Barockgärten projektiert. Den Umbau vollendete im Jahre 1957 der Arch. Vladimír Tintěra. Der einst als Sommerreitschule genutzte Garten entstand auf dem Dach der neu gebauten Tiefgaragen. Zugleich wurde auch der 2241 m2 große Reitschulhof umgebaut. An der Stelle der Sommerreitschule fand im Jahre 1723 die Weltpremiere der italienischen Oper des Komponisten Johann Joseph Fux „Constanza e Fortezza“ (Konstanz und Festigkeit) statt. Anlässlich dessen wurde hier ein Amphitheater mit Nachtbeleuchtung für mehrere Tausend Zuschauer aufgebaut.

Die Winterreitschule wurde seit 1946 durch den Arch. Pavel Janák zur Ausstellhalle umgebaut. Gegenwärtig wird zu Kulturzwecken auch der Garten Auf der Terrasse der Reitschule genutzt. Seit 1998 werden hier Internationale Festspiele der ethnischen Musik veranstaltet.

Über dem Nordteil des Oberen Hirschgrabens westlich von der Reitschule entstanden während der Regierung von Rudolph II. die Fasanerie und Wirtschaftsobjekte. Weiter ist hier der Lumbe-Garten, benannt nach dem Prager Chirurg Karl Lumbe, der im Jahre 1852 diese Grundstücke kaufte. Im Jahre 1925 kaufte sie von den Erben die Kanzlei des Republikpräsidenten ab. Heutzutage ist hier die Gartenwirtschaft der Verwaltung der Prager Burg.

Die Prager Burg ist ein Volkskulturdenkmal seit 1962.

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Information source: www.hrad.cz