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Museum der Stadt Prag – Clam-Gallas Palais (Clam-Gallasův palác)

Das Clam-Gallas-Palais gehört nicht nur zu den bedeutendsten architektonischen Denkmälern Prags, sondern der ganzen Tschechischen Republik. Es ist eines der Glanzstücke der hochbarocken Wohnkultur und beleuchtet die Lebensweise der damaligen Aristokratie. Der Rundgang beginnt an der majestätischen Festtreppe und führt dann weiter in die wunderschönen Innenräume des Palais, wo die Besucher bemerkenswerte Wanddekorationen, Plastiken, Stuckarbeiten und Gemälde hervorragender Künstler des ersten Drittels des 18. Jahrhunderts bewundern können.

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Öffnungszeiten

    • Januar – Dezember
    • Di, Mi, Do, Fr, Sa, So
    • 10.00 – 18.00

Eintrittspreise

  • Grundpreis 250 Kč
  • ermäßigter Eintrittspreis 130 Kč
  • Eintrittspreis für Familien 500 Kč

Kontakte

  • Museum der Stadt Prag – Clam-Gallas Palais (Clam-Gallasův palác)
  • Husova 20
  • 110 00 Praha 1 – Staré Město
  • +420605488064

Objektgeschichte

Palais Clam-Gallas


Die Barockperle, eines der prächtigsten Palais Prags, ist die Veranschaulichung der wertvollen rein wienerischen Barockpalaisarchitektur. Es wurde seit 1713 für den Neapel-Vizekönig, den böhmischen Diplomaten und Statthalter Johann Wenzel Gallas an der Stelle eines kleineren Palais und einiger Bürgerhäuser gebaut. Das Palais wurde vom Architekten Giovanni Domenico Canevalle nach den Plänen des bedeutenden Wiener Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach gebaut. Nach dem Tod von Johann Wenzel Gallas im Jahre 1719 setzte den Bau sein Erbe Philipp Joseph fort, der mit dem hervorragenden italienischen Maler Carlo Carloni einen Vertrag bezüglich der malerischen Palaisverzierung abschloss. Im Jahre 1757 starb das Gallas-Geschlecht aus und das Palais fiel dem Sohn der Gallas-Schwester Christian Philipp Graf von Clam anheim. So wurden beide Namen verbunden und es entstand das Geschlecht Clam-Gallas.

Die Gesamtgestalt des Gebäudes wurde durch die antike Mythologie motiviert. Der monumentale repräsentative Palaiskomplex bezog ein vierflügeliges zweigeschossiges Gebäude um einen quadratischen Hof mit einer Frontseite und zwei Portalen sowie einem hinteren Flügel ein, der bis zum Kleinplatz (Malé náměstí) reicht. Das Palaisgebäude ist ein perfektes Beispiel eines Monumentbaus in der dichten mittelalterlichen Verbauung. Die bildhauerischen Arbeiten wurden von der Matthias Bernhard Braun Werkstatt durchgeführt: die Palaisfrontseite mit zwei Portalen, Gigantenstatuen an beiden Portalen, und Herkules-Taten darstellenden Füllungen, zwei Vasen mit spielenden Engeln, die Triton-Statue am Brunnen im Hof und dreizehn Originalstatuen an der Attika des Palais, von denen die meisten wegen ihrem schlechten Zustand bereits 1880 heruntergenommen werden mussten. Sehenswert ist auch die Ausschmückung des Palaistreppenhauses mit einem wunderschönen Geländer. Die bekannte Moldau-Statue, Teresa genannt, von Wenzel Prachner ist in der Wand am kleinen Garten untergebracht, der 1800 vom ehemaligen Friedhof an der Jungfrau Maria Kirche auf Louže errichtet wurde (heute vom Marienplatz d.h. Mariánské náměstí zugänglich).

Carlo Inocenc Carlone führte auf dem Haupttreppenhaus der Halle Fresken durch, die antike Gottheit darstellt (Chronos, Jupiter mit Adler, Proserpina, Ceres, Mars, Venus, Bacchus, Vulkanus, Merkur und Luna). Auf der Decke über dem Treppenhaus auf einer Fläche von 130 m2 führte er die Freske „Triumph des Gottes Helios“ und in den Saals in der zweiten Etage weitere Fresken (z.B. Versammlung der olympischen Götter, Apotheose der Kunst) durch. Ungefähr in demselben Zeitraum wurde auch die Stuckverzierung des Treppenhauses und des großen Marmorsaals durchgeführt, der auch Weißsaal, Goldsaal oder Festsaal genannt wird. Es ist der Zentralsaal des gesamten Palais mit Spiegeln und 12,5 x 11 m großen Kristalllüstern. Er diente als Tanzsaal, die Musik kam vom Nebenzimmer.

In der größten Blütezeit fanden hier Bälle und Konzerte statt. Das Palais wurde von berühmten Gästen häufig besucht, z.B. von Mozart mit seiner Frau Konstanze und der Sängerin Josefina Dušková (Aussprache: Duschkowa), die eine enge Freundin der Clam-Gallas Familie gewesen sein soll. Auch Beethoven hat hier gespielt. Als den Besitzern für die Pflege und Erhaltung der ausgedehnten Objekte Geld fehlte, vermieteten sie einige Räume an Ämter. Nach dem Jurastudium wurde hier Franz Kafka als Praktikant angestellt. Während der Vorkriegsrepublik bis zu den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts fanden hier Hochzeiten statt. Die Nachkommen der Clam-Gallas Familie leben seit 1945 im Ausland. Ihr Vermögen verloren sie aufgrund der Beneš-Dekrete, deshalb bezieht sich auf sie bzw. darauf keine Restitution. Im Jahre 1945 wurde nach dem Brand des Altstädter Rathauses das Archiv der Hauptstadt Prag hierher verlagert. Im Jahre 1978 wurde für den Palast der Baufälligkeitsbescheid erlassen und seitdem wird das Gelände schrittweise repariert. Das Archiv der Hauptstadt Prag wurde auf Chodovec verlagert. In seinen Repräsentationsräumen und -saals finden Ausstellungen, Konzerte oder Gesellschaftsaktionen statt.

 

Geschichte des Objekts zeigen

Information source: Muzeum města Prahy