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Prager Burg - St. Veit, Wenzel und Adalbert Kathedrale (Katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha)

Die gotische Kathedrale, das geistige Symbol des Tschechischen Staates, wurde im Jahre 1344 an der Stelle einer ursprünglich romanischen Rotunde errichtet. Der Bau dauerte beinahe 600 Jahre und wurde definitiv erst im Jahre 1929 fertiggestellt. In ihrem imposanten Inneren befinden sich u. a. die mit Malereien und Halbedelsteinen wunderschön ausgeschmückte Wenzelkapelle mit dem Grab des Heiligen Wenzel, im Souterrain die Gruft der tschechischen Könige und die Schatzkammer, in der die Krönungsinsignien aufbewahrt werden.

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Öffnungszeiten

    • November – März
    • Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa
    • 09.00 – 16.00
    • So
    • 12.00 – 16.00
    • April – Oktober
    • Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa
    • 09.00 – 17.00
    • So
    • 12.00 – 17.00

Letzter Eintritt 20 Minuten bevor Schließung.

Außergewöhnliche Änderungen in den Öffnungszeiten

Praktische Informationen

EINTRITT

  • der historische Teil (einschließlich der Wenzelskapelle und der Grabsteine der Přemyslidenkönige und -fürsten) ist nur mit einer Eintrittskarte des Hauptbesucherrundgangs der Prager Burg zugänglich (450 Kč | 300 Kč | 950 Kč)
  • Führung im Rahmen des Besucherrundgangs: "Der Veitsdom von Nahem" einschließlich der Königskrypta und der Wenzelskapelle.
    Reservierung nötig unter www.hrad.cz
  • freier Eintritt nur in den neugotischen Teil der Kathedrale

Besucher werden beim Zutritt zum Areal der Prager Burg einem Sicherheitscheck unterzogen.
Den Gläubigen ist der Zutritt nach Voranmeldung möglich.
Barrierefreier Zugang, sowie WC – Eingang auf der rechten Seite
Eine Besichtigung ist ebenfalls mit Führung möglich (nach Anmeldung im Infostand im 3. Hof).
Im Dom sind Videoaufnahmen, Fotografieren und Audioaufnahmen mit Nutzung von Stativ, Blitz oder anderen Hilfsmitteln nicht erlaubt.

Konzerte

Regelmäßige römisch-katholische Gottesdienste:

  • Mo-Sa:7:00
  • Fr: 18:00
  • So: 8:30, 10.00; 17:00 Vesper (außer Juli und August)

Der große südliche Domturm

praktische Informationen zeigen

Kontakte

  • Prager Burg - St. Veit, Wenzel und Adalbert Kathedrale (Katedrála sv. Víta, Václava a Vojtěcha)
  • Pražský hrad - III. nádvoří
  • 119 00 Praha 1 – Hradčany
  • +420224372434
  • +420224372423

Objektgeschichte

Die wichtigste und größte Kirche Prags, das geistliche Symbol Böhmens und des tschechischen Staats. Sie liegt am Ort, wo das Bistum, später Erzbistum, seinen Sitz hatte. Im Chor ist der Bischofsstuhl untergebracht. Er wird auch Bischofskatheder genannt, daher kommt der Begriff Kathedrale.

Am 23.4.1997 wurde durch den Kardinal Miroslav Vlk ein Dekret herausgegeben, aufgrund dessen dem Objekt sein Originalname erteilt wurde - St. Veit, Wenzel und Adalbert Kathedrale. Sie ist den drei Heiligen geweiht: der Fürst Wenzel (später wurde er heilig gesprochen) gründete auf der Burg um 925 die dritte Kirche - die St.-Veit-Rotunde. Er gewann nämlich als Geschenk vom sächsischen Kaiser Heinrich I. dem Vogler eine wertvolle Reliquie - ein Knochen aus dem Arm von St. Veit, die er in der gebauten Rotunde aufbewahrte. Nach der Ermordung des Heiligen Wenzel wurde die Rotunde auch der Ort seines Grabs und er selbst dann der Schirmherr und der Heilige der Böhmer und aller Tschechen. Sein Tabernakel ist hier bis heute. Der dritte Heilige, dem die heutige St.-Veits Kathedrale eingeweiht ist, ist der Heilige Adalbert, der zweite böhmische Bischof, getötet auf dem Missionsweg zu den Elbpreußen. Seine Überreste wurden im Jahre 1039 geholt und im Anbau der Rotunde beigesetzt.

Spytihněv II. ließ die Wenzel-Rotunde niederreißen, weil sie dem Bedarf der Burgbewohner nicht mehr genügte, und im Jahre 1060 gründete er die weiträumigere Basilika der Hl. Veit, Wenzel und Adalbert. An ihrer Stelle gründete im Jahre 1344 Karl IV. mit seinem Vater Johann von Luxemburg einen großartigen Dom als Krönungskirche, Begräbnisstätte der Könige und Schatzkammer der wertvollsten Schätze. Damals wurde die gesamte Burg umgebaut und das Prager Bistum wurde in diesem Jahr zum Erzbistum befördert.

Die Kathedrale besteht aus zwei Teilen: der Ostteil, der den Chor mit Kapellen und einem hohen Glockenturm enthält, wurde in der Gotikepoche im 14. - 15. Jahrhundert erbaut, der Westteil mit dem Querschiff, dem Dreischiff und der Frontseite mit Türmen wurde erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts angebaut.

Der erste Baumeister war Matthias von Arras bis zum Jahr 1352, nach ihm kam der dreiundzwanzigjährige Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der die Bauarbeiten sowie die Ausschmückung bis zu seinem Tod 1399 leitete. Die Bauarbeiten am Dom dauerten fast 600 Jahre lang, unter seinen Bauherren waren Benedikt Ried, Bonifaz Wohlmut, Hans Tirol, Ulrico Aostalli (u.a. auch Aostalis genannt) usw. Im Jahre 1859 wurde die Gemeinde für die Fertigstellung des St.-Veit Doms gegründet. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts leitete die Wiederherstellungsarbeiten der Arch. Joseph Kranner und im Jahre 1873 wurde der Grundstein zum Neubau nach dem Projekt vom Arch. Josef Mocker gelegt, nach dem der Arch. Kamil Hilbert weiter machte, der den Bau im Jahre 1929 zu Ende brachte. In demselben Jahr wurde der Dom anlässlich des St.-Wenzel-Millenniums feierlich geweiht. Genau fand die feierliche Wiederweihe am 12. 5. 1929 statt.

Dommaße: die Länge beträgt 124 m, die Maximalbreite im Querschiff 60 m, die Dombreite in der Westfrontseite 37,5 m, die Gewölbehöhe 33 m. Die Höhe des Hauptturms beträgt 96,5 m, die Höhe der Westtürme auf der Frontseite 82 m, der Durchmesser der Rosette auf der Westfrontseite 10,4 m.

 

Außenraum der Kathedrale

Die Frontseite mit zwei schlanken Türmen ist auf den Pfeilern durch 14 Statuen der Heiligen, Karls IV. und des Erzbischofs Ernst von Pardubitz geschmückt. Ins Hauptschiff führen drei Portale mit durch Reliefe verzierten Tympanons nach den Modellen von Karel Dvořák und ein Bronzetor mit gegossenen Reliefen von Otakar Španiel. Das Rosettenfenster über dem Portal mit einem Durchmesser von 10 m ist nach den Kartons von František Kysela auf das Thema „Welterschaffung“ aus dem Jahr 1921. Auf der südlichen Frontseite des Doms vom III. Vorhof gibt es den feierlichen Eingang in den Dom durch das sog. Goldtor. Es ist mit einer gotischen einzigartigen Mosaik der italienischen Art auf das Thema des Letzten Gerichts mit der Abbildung Karls IV. und seiner Frau Elisabeth von Pommern geschmückt, die in den Jahren 1370 - 1371 unbekannte Mosaikkünstler aus ca. einer Million Glasteilchen und Steinchen in mehr als 30 Farbtönen schufen. Im Eingang ist ein neuzeitiges Bronzegitter, verziert mit Kalendariumsreliefen und Tierkreiszeichen, ein Werk von Jaroslav Horejc aus dem Jahr 1955. Auf dieser Seite ragt der südliche Domaussichtsturm (287 Stufen) mit dem Renaissanceumgang in einer Höhe von 56 m und der barocken Pacassi-Kuppel empor, auf der ein 3,5 m hoher vergoldeter Löwe befestigt ist. Den nicht zu Ende gebauten Turm aus dem Jahr 1419 stellten nach den Hussiten-Kriegen Bonifaz Wohlmut und Hans Tirol in den Jahren 1560 - 1562 fertig. Der Turm wird auch großer Glockenturm genannt.

 

Kathedralenglocken

Die Glocke Johannes der Täufer aus dem Jahr 1546 wurde vom Glockengießer Stanislaus hergestellt. Der untere Durchmesser der Glocke beträgt 158 Zentimeter, sie ist 128 Zentimeter hoch und wiegt dreieinhalb Tonnen.
Die Glocke Joseph aus dem Jahr 1602 wurde vom Glockengießer Martin Hilger hergestellt. Der untere Durchmesser der Glocke beträgt 82 cm, sie ist 35 Zentimeter hoch. Sie ist die kleinste von allen.
Die Glocke Wenzel aus dem Jahre 1542 wurde von den Glockengießern Andreas von Prag und Matthias von Prag hergestellt. Der untere Durchmesser der Glocke beträgt 176 Zentimeter, sie ist 142 Zentimeter hoch. Sie wiegt viereinhalb Tonnen.
Die Glocke Sigismund wurde im Jahre 1549 vom Glockengießer Tomas Jaroš (Aussprache: Jarosch) hergestellt. Es handelt sich um die größte tschechische Glocke mit einem unteren Durchmesser von 256 cm, einer Höhe von 203 cm und einem geschätzten Gewicht von 16,5 Tonnen.
Die restlichen drei Glocken stammten aus dem 19. Jahrhundert und wurden während des Ersten und Zweiten Weltkriegs requiriert. Am Jubiläumstag der Kathedralenweihe und zugleich am Feiertag des 450. Jubiläums der Wiederherstellung des Prager Erzbistums - 12. Mai 2012 - bekam die Kathedrale anstatt dieser Glocken drei neue. Sie wurden von den Mitarbeitern der Glockengießerei Tomášková-Dytrychová gegossen:

Die Glocke Jesus wiegt 100 kg

Die Glocke Jungfrau Maria wiegt 200 kg

Die Glocke Heiliger Dominikus wiegt 1000 kg.

 

Kathedraleninnenraum

Das Hauptschiff der Dreischiffkathedrale ist durch ein kontinuierliches Netzgewölbe von Peter Parler gewölbt, das hier zum ersten Mal auf dem europäischen Kontinent angewandt wurde. Die seitlichen niedrigeren Nebenschiffe sind ringsum mit einem Kranz von neunzehn Kapellen und der alten und neuen Sakristei verbunden. Um den gesamten Dom herum in Höhe von ca. 14 m verläuft einen Säulenumgang mit Arkaden, Triforium (Dreibogenöffnung) genannt, der sich mit einer wertvollen Galerie von 21 Büsten berühmt machte, die in der Parler-Hütte in den Jahren 1371 - 85 gefertigt wurden. Die Plastiken, bisher in Europa vereinzelt, präsentieren Familienmitglieder von Karl IV., Erzbischöfe, Architekten und Bauleiter. Im neuen Teil des Doms sind im Triforium weitere Büsten der Neuzeitpersönlichkeiten, die sich um die Fertigstellung verdient machten. Der Renaissancesänger- und -musikkirchenchor von Bonifaz Wohlmut stammt aus den Jahren 1557 - 1561. Das mit knorrigen Ästen reichhaltig plastisch geschmückte Königliche Oratorium (Betsaal) bauten in die Kirche Ende des 15. Jahrhunderts Johann Spiess und Benedikt Ried ein.

Vor dem Hauptaltar ist seit 1589 ein weißes Königsmausoleum aus Marmor, geschaffen durch den niederländischen Bildhauer Alexander Colin. Unter dem Mausoleum wurde im Jahre 1589 die neue Gruft der böhmischen Könige zu Ende gebaut - eine unterirdische Krypta, in die von der Kapelle des Hl. Kreuzes eingegangen wird. Hier sind sterbliche Überreste der böhmischen Könige und deren Verwandten aufbewahrt. Der jüngste Grabstein im Dom ist in seinem neuen Teil der Grabstein des Heiligen Adalberts aus dem Jahr 1997, erbaut anlässlich des 1000 Jubiläums seit seinem Märtyrertod. Nach dem Abriss der St.-Adalbert-Kapelle bei der Fertigstellung des Doms hatte der Heilige lange Jahre nirgends ein Grab. Der wertvollste Raum der Burg ist die quadratische St. Wenzelsche Kapelle mit dem Sterngewölbe Parlers, in deren Mitte sich das Grab des Hl. Wenzel befindet. Die Kappelenseiten messen 14 m. Der gotische Grabstein des Hl. Wenzel aus dem 14. Jahrhundert steht auf einem mit Edelsteinen geschmückten Sockel, oben sind ein Kasten für die Überreste des Hl. Wenzel und sein silberner Oberkörper. Die Unterteile der Kapellenwände sind mit Edelsteinplatten verkleidet. Der ganze Raum ist mit wertvollen Wandgemälden - Erscheinungen aus dem Leben des Hl. Wenzel - und mit weiteren Werken des künstlerischen Handwerks und Plastiken reichhaltig geschmückt. Die Tür in der Ecke der Kapelle führt zur Treppe in die Kronkammer, wo die Krönungskleinodien aufbewahrt werden (die St. Wenzelsche Krone aus dem Jahr 1346, der königliche Zepter aus der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts und der Reichsapfel aus der Hälfte des 16. Jahrhunderts, weiter das Futteral für die Krone, das Krönungskreuz, -schwert und die Krönungstextilien). Die Kleinodien sind seit 1962 ein Volkskulturdenkmal.

Und wer hat die Schlüssel von den Krönungskleinodien? Es gibt sieben Schlüssel. Jeweils einen haben der Republikpräsident, der Ministerpräsident, der Prager Erzbischof, der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, der Senatvorsitzende, das Metropolitankapitel des St. Veit Doms und der Prager Oberbürgermeister.

Im Dom ist auch der St. Veits-Dom-Schatz, der Komplex wertvoller Antiquitäten aus der Zeit des Hl. Wenzel und insbesondere aus der Zeit Karls IV., aufbewahrt. Der wertvollste Gegenstand des Schatzes ist die romanische Trierplatte, auch Plenarium genannt, aus dem Jahr 1266, eine bedeutende durch Edelsteine mit Überresten der Heiligen verzierte Goldschmiedarbeit.

Unter der Menge der sonstigen wertvollen Objekte sind zumindest der Marmorgrabstein von Johann Očko von Wlaschim (1367 - 1370), sechs Grabsteine der Přemysliden (nach 1373), der silberne Grabstein des Hl. Johannes von Nepomuk (1733 - 1736) und des Grafen Leopold Schlick (auch Schlik geschrieben) (1723, beide von Emanuel Fischer von Ehrlach), das Grabmal des Kardinals Friedrich zu Schwarzenberg von Josef Václav Myslbek.

Die farbigen Fenster des Doms sind aus der Zeit 1925 - 39 nach den Projekten von Max Švabinský (das größte Domfenster auf das Thema „Letztes Gericht“), Karel Svolinský, František Kysela, Alfons Mucha und Cyril Bouda.

 

In der Kathedrale beerdigte böhmische Herrscher

In der St. Wenzel Kapelle (bzw. in ihrem Untergrund): Wenzel I. (böhmischer Fürst) .

In der unterirdischen Krypta: Rudolf I. Von Habsburg, auch König Brei genannt (böhmischer König), Karl IV. (böhmischer König, römischer Kaiser), Wenzel IV. (böhmischer König, römischer Kaiser), Ladislaus Posthumus (König von Böhmen und Ungarn), Georg von Podiebrad (böhmischer König).

Im Chor der Kathedrale: Břetislav I., Spytihněv II., Břetislav II., Bořivoj II. (böhmische Fürste), Přemysl Ottokar I. und II. (böhmische Könige).

Im Mausoleum des Hauptschiffs der Kathedrale: Ferdinand I. von Habsburg (böhmischer König, römischer Kaiser), Maximilian II. von Habsburg (böhmischer und ungarischer König, römischer Kaiser).

 

Auswahl von weiteren bedeutenden Persönlichkeiten, deren sterblichen Überreste sich in der Kathedrale befinden

Baumeister Matthias von Arras und Peter Parler (Grabsteine in der Waldstein-Kapelle), Ehefrauen der Herrscher Anna Jagiello (Ehefrau von Ferdinand I., Mausoleum), Johanna von Bayern (Ehefrau Wenzels IV., Krypta), Ehefrauen Karls IV. Blanka von Valois, Anna von Pfalz, Anna von Swidnik, Elisabeth von Pommern (Krypta), die Tochter der Maria Theresia Maria Amalia (Krypta), Prager Bischöfe und Erzbischöfe, u.a. Ernst von Pardubitz, Johann Očko von Wlaschim, František Tomášek (meistens in der alten oder neuen Erzbischofskapelle), Heilige (eventuell Teile ihrer Körper), Hl. Johannes von Nepomuk, Hl. Adalbert, Hl. Sigismund, Hl. Veit, Hl. Lukas Evangelista (Schädel), Adelige Wratislaus von Pernstein (Pernstein-Kapelle, d.h. alte Erzbischofskapelle), Humprecht Johann Czernin von Chudenitz (St. Sigismund Kapelle), Leopold Schlick (Grabstein gegenüber der St. Wenzelsche Kapelle, einige Sternbergs (Sächsische Kapelle).

 

Die Prager Burg ist ein Volkskulturdenkmal seit 1962.

 

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Information source: www.katedralasvatehovita.cz