Breadcrump- bzw. Brotkrümel-Navigation

Auf den Petřín für Romantik, Sehenswürdigkeiten und Erkundungen

Die grünen Hänge des Bergs Petřín (327 m ü. d. M.) gehören nicht wegdenkbar zum Kolorit Prags und prägen das visuelle Erscheinungsbild der Stadt grundlegend. In Sichtweite der touristisch exponierten Prager Burg und des Malostranské náměstí/Platz wirken sie beruhigend und bieten all jenen ein freundliches Asyl, die sich nach einem hektischen Tag danach sehnen, Frischluft zu schnappen, oder zwischen dem Besichtigen von Sehenswürdigkeiten neue Kräfte sammeln wollen. Das dichte Netz an Gehwegen und Pfaden, welche die Petříner Enklave durchkreuzen, belebt sich vor allem im Frühling, wenn die Flut weißer Blüten der hiesigen Obstbäume diesen Teil der Metropole in einen der romantischsten Orte verwandeln.

  • © Prague City Tourism
  • © Prague City Tourism
  • © Prague City Tourism
  • © Prague City Tourism
  • © Prague City Tourism

Die Parks auf dem Berg Petřín (Petřínské sady) ist der zusammenfassende Name für einen weitläufigen Komplex von sieben miteinander verbundenen Parks und Gärten, welche sich steil über der Kleinseite und Smíchov erheben. Die hiesige reichhaltige Flora, die wunderbaren Ausblicke auf die Stadt und eine ganze Reihe touristischer Attraktionen machen Petřín zu einer sehr attraktiven Lokalität, in der man ruhig den ganzen Tag verbringen kann. Blumenliebhaber erfreut sicherlich auch der Rosengarten (Růžový sad) oben auf dem Hügel oder der vielleicht sogar noch schönere Staudengarten Květnice. Schwer zu glauben, dass Sie sich gerade im Herz einer Millionenstadt befinden und nicht in einem der botanischen Gärten.

Der Zauber Petříns liegt auch darin, dass hier verschiedene Architekturepochen verstreut aufeinandertreffen, die sich in Form der hiesigen Bauten wiederspiegeln. An erster Stelle muss hier das Kloster Strahov (Strahovský klášter) erwähnt werden, im Kern ein romanisches Denkmal aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts mit der unübersehbaren Kirche Mariä Himmelfahrt (kostel Nanebevzetí Panny Marie). Die heutige Barockgestalt des Areals bietet zwei überwältigende Besichtigungsrundgänge durch die wertvolle Bücherei und die absolut außergewöhnliche Bildergalerie, in der man eine der bedeutendsten mitteleuropäischen Kunstsammlungen besichtigen kann. Ein ikonischer Bau und eine unbestreitbare Dominante Prags ist der Petříner Aussichtsturm (Petřínská rozhledna), von dessen 55 Meter hoch gelegener Plattform der wohl schönste Ausblick auf die ganze Stadt herrscht. Den Kern der Konstruktion bildet ein achtkantiger Tubus, in dem ein Aufzug platziert ist; um diesen herum winden sich zwei Wendeltreppen mit 299 Stufen – eine für den Weg nach oben, die zweite für den Abstieg. Der niedrigere und jüngere Bruder des Pariser Eiffelturms blickt seit dem Jahr 1891 auf Prag herab. Gleich in seinem Schatten steht das Spiegellabyrinth (Zrcadlové bludiště) – eines der beliebtesten Ziele von Familienausflügen. Das Gebäude in Form einer kleinen Burg versteckt im Inneren vor allem den „Lachsaal“, also ein Labyrinth verschieden gekrümmter und gebogener Spiegel, die Sie in einem Augenblick in Zwerge, Vielfraße oder dünne Bohnenstangen verwandeln. In direkter Nachbarschaft der beiden neuzeitlichen Baute kann man nicht die barocke St.-Laurentius-Kirche (chrám svatého Vavřince) übersehen, errichtet nach dem Entwurf von Kilián Ignác Dientzenhofer, und die charmante Heilig-Grab-Kapelle (kaple Božího hrobu) aus derselben Periode. Damit der romantische Eindruck vom Petřín perfekt ist, können Sie das nahegelegene Štefánik-Observatorium (Štefánikova hvězdárna) besuchen, sich darin auf einen imaginären astromischen Ausflug begeben und sich an der Schönheit des Nacht- und Taghimmels laben.

Während Ihren Streifzügen durch die Parks auf dem Berg Petřín wäre es eine Schande, nicht auch den angrenzenden Kinský Garten (zahrada Kinských) zu besuchen, der im Norden von der passierbaren Hungermauer (Hladová zeď) abgegrenzt wird – die ursprüngliche Befestigung Prags aus dem 14. Jahrhundert. Auch hier finden Sie eine Vielzahl malerischer Orte zum Entspannen, etwa auf einer Decke, mit einem Buch oder einem Picknickkorb und Freunden. Im unteren Teil des Parks zieht das Kinský Lustschloss (Letohrádek Kinských) im Empire-Stil Ihre Aufmerksamkeit auf sich, in dem eine volkskundliche Exposition, welche den Alltag des Landlebens im 19. und 20. Jahrhundert vorstellt, zu sehen ist. Nach einer Besichtigung des Museums begeben Sie sich hinauf um den See mit dem Wasserfall und lassen Sie auch keinesfalls die einzigartige gezimmerte Kirche des hl. Erzengels Michael (kostel sv. archanděla Michaela) aus dem 17. Jahrhundert aus, welche aus der Karpatenukraine hierher übersiedelt wurde.

Der poetische Charakter Petříns wird signifikant von den zahlreichen freien Plastiken und Skulpturen verstärkt, welche oft Giganten der tschechischen Geschichte darstellen. Am meisten ist Anfang Mai immer unter der legendären Statue von Karel Hynek Mácha (der berühmteste tschechische romantische Dichter) los, wenn sich oft verliebte Pärchen hierher aufmachen. Ein lokales Attribut ist auch die große Menge an verschiedenen Wasserelementen, Brunnen und Quellen. Einer davon wurde im Jahr 2009 anlässlich des 100. Geburtstags von Sir Nicholas Winton (dem Retter einiger hundert jüdischer Kinder vor dem Nazi-Verderben) feierlich renoviert und trägt seinen Namen.

Zu den wohl beliebtesten und touristisch dankbarsten Wegen, wie man von der Kleinseite auf den Gipfel des Petřín gelangen kann, gehört die Standseilbahn. Auf der 510 Meter langen Strecke überwinden Sie in Kabinen eine Höhe von 130 Metern. Das wertvolle technische Denkmal hat eine reiche Geschichte hinter sich – der Betrieb wurde bereits im Jahr 1891 auf Basis eines Wasserantriebs eröffnet, im Jahr 1932 wurde sie elektrifiziert. Seit dieser Zeit durchlief sie eine Reihe von Reparaturen und Innovationen und heute gehört sie zu den beliebten Tourismusattraktionen. Auf der Seilbahn gilt der Tarif gewöhnlicher kurzzeitiger und Dauerfahrkarten der Prager Verkehrsbetriebe.

Genauere Informationen über Eintritt, Öffnungszeiten u. a. m. finden Sie auf der Webseite    prague.eu.

Was Sie nicht verpassen sollten:

Denkmal für die Opfer des Kommunismus
  Újezd, Malá Strana    prague.eu
Ein der eindrucksvollsten Bildhauerwerke in Prag, dessen Schaffer der Bildhauer Olbram Zoubek ist. Die Installation wird von einer sich verengenden Treppe gebildet, auf der hintereinander sieben nach und nach auseinanderfallende männliche Bronzefiguren schreiten. Der Künstler drückte auf diese Art das sich steigernde Leiden der politischen Gefangenen in den 50er Jahren in der kommunistischen Tschechoslowakei aus.

Kirche der Siegreichen Jungfrau Maria – Prager Jesulein (Kostel Panny Marie Vítězné – Pražské Jezulátko)
  Karmelitská 9    pragjesu.cz
Der frühbarocke Bau aus dem 17. Jahrhundert ist dank der kostbaren, aus Spanien stammenden Statue des Prager Jesulein berühmt, welche die Adelige Polyxena von Lobkowicz 1628 dem Karmeliterorden schenkte. Für Gläubige aus der ganzen Welt ist die Statue des Jesuskindes eine Wallfahrtsikone und eine Erinnerung an die Inkarnation Gottes.

Vrtba Garten (Vrtbovská zahrada)
  Karmelitská 25    vrtbovska.cz
Der ästhetisch vollkommene Barockgarten entstand um das Jahr 1720 am nordöstlichen Fuß des Petřín. Nach seiner Fläche gehört er eher zu den kleineren Denkmälern seiner Art, hinsichtlich der Originalität der architektonischen Lösung sowie des künstlerischen und historischen Werts erreicht er allerdings europäische Parameter. Der Eintritt in den Garten ist vergebührt.

Nationalmuseum – Tschechisches Musikmuseum (České muzeum hudby)
  Karmelitská 4    nm.cz
Die Kulturinstitution hat ihren Sitz in der ehemaligen Barockkirche St. Maria Magdalena (kostel sv. Máří Magdaleny) auf der Kleinseite. Die ungewöhnliche Symbiose von Kirchenarchitektur und Museumsräumlichkeiten verzaubert Besucher mit der eindrucksvollen Kombination aus Monumentalität und Detail. Zu sehen gibt es 400 historische Musikinstrumente außerordentlichen Werts. Hier finden kurzzeitige Ausstellungen und regelmäßige Konzerte statt.

Auf einen Kaffee, zum Mittag- oder Abendessen:

Klosterbrauerei Strahov (Klášterní pivovar Strahov)
  Strahovské nádvoří 301    klasterni-pivovar.cz
Die Minibrauerei mit einzigartiger Atmosphäre direkt im Areal des Klosters Strahov bietet eigenes Bier der Marke Sv. Norbert, Sitzgelegenheiten in stilvollen Räumlichkeiten und erstklassige tschechische Küche. Zu den angebotenen Dienstleistungen gehören auch Besichtigungen der Brauerei, Bierverkostungen sowie die Abhaltung gesellschaftlicher Veranstaltungen.

Restaurant Bellavista
  Strahovské nádvoří 1    bella-vista.cz
Hohe Gastronomie und ein echtes Gourmeterlebnis im Umfeld des Klostergartens werden im Restaurant Bellavista von einzigartigen Ausblicken auf Prag durch die Dächer der Kleinseiter Palais gekrönt.

Restaurant Nebozízek
  Petřínské sady 411    nebozizek.cz
Eine breite Auswahl an Spezialitäten aus traditionell tschechischer, alttschechischer sowie internationaler Küche. Das Essen können Sie auf der geschlossenen, verglasten Terrasse mit einer Kapazität von 85 Personen mit wunderbarem Ausblick auf den historischen Teil Prags genießen.

Restaurant Petřínské terasy
  Petřínské sady 393    petrinsketerasy.cz
Das Panoramarestaurant mit perfektem Ausblick auf die Prager Burg und die Kleinseite sticht durch ihr Holzinterieur im Stil einer alten Almhütte hervor, welches zusammen mit der offenen Feuerstelle eine angenehme heimelige Atmosphäre erzeugt. Einige Gerichte von der Speisekarte können auf genau diesem Feuer, direkt vor den Kunden, zubereitet werden.

Wie Sie dort hingelangen:

Straßenbahn:
12, 15, 22, 23, 97 – Haltestelle Újezd 
9, 12, 15, 20, 98, 99 – Haltestelle Švandovo divadlo
22, 23 – Haltestelle Pohořelec

Seilbahn – die Einstiegsstelle befindet sich nicht weit von Haltestelle Újezd

 Eine genauere Übersicht über alle Prager Naturlokalitäten finden Sie in der Broschüre Prag:Natur, welche gratis in unseren Tourismus- und Informationszentrum zu bekommen ist.

Autor: Jan Pomykal, Prague City Tourism