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Lernen Sie die Säle des Altstädter Rathauses kennen

Wir führen Sie durch die einzelnen Säle, die Sie im Objekt des Altstädter Rathauses besuchen können.

1. Gemeindesaal



Der Gemeindesaal war der Mittelpunkt des ganzen Rathauses. Hier wurden die wichtigsten Angelegenheiten hinsichtlich der Verwaltung der Prager Altstadt verhandelt. In der Vergangenheit diente er auch als Trausaal.
Das Interieur ist heute völlig neu. Der ursprüngliche Renaissanceraum wurde im Mai 1945 komplett zerstört, von den älteren Verzierungen sind nur zwei neogotische Eingangsportale erhalten geblieben.  Die Dominante des Saals ist die neuzeitliche Tapisserie mit dem Wappen Prags. Die Wände schmücken vier Portraits der Prager Bürgermeister aus dem 17. und 18. Jahrhundert – sie sind ein Andenken an die 33 Bürgermeisterportraits, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Altstädter Rathaus hangen. Ihre Urheber kennen wir nicht, die Qualität der Ölmalereien weist jedoch auf erstklassige Künstler hin.

2. Alter Ratssaal



Das wertvollste historische Interieur des Altstädter Rathauses ist der alte Ratssaal. Dank seiner Architektur und Verzierung gehört er zu den charmantesten spätgotischen Sälen in Europa. Sein größter Stolz ist die Plastik des leidenden Christi aus dem frühen 15. Jahrhundert. Sie ist an einer Konsole in Form eines Engels angebracht, der die lateinische Aufschrift „Menschensöhne, richtet gerecht“ trägt. Er verweist auf die Zeit, als der Ratssaal als Kriegstribunal diente. An die Funktion des Stadtgerichts erinnert heute auch die Darstellung der römischen Göttin der Gerechtigkeit – Justitia – am barocken Kachelofen in der Ecke des Zimmers. Der Ofen gehört zu den größten, die man auf tschechischem Gebiet finden kann. Es wurde aus dem Hinterzimmer in ihn nachgelegt, damit die Schöffen nicht bei ihrer Sitzung gestört wurden.

3. Vorsaal des Sitzungssaals



In den Vorsaal des Sitzungssaals führt eine einzigartige Tür aus dem Jahr 1619 – es handelt sich um eine von wenigen intarsierten Renaissancetüren, die in Prag bis heute erhalten geblieben sind. Im oberen Teil ist sie mit einer Abbildung der Gerechtigkeit verziert, weiter unten ist die Allegorie der Kraft dargestellt. Die Tür war ursprünglich Teil des Kleinseiter Rathauses, in das Altstädter Rathaus wurde sie erst im Jahr 1854 überführt und dort installiert. Von der äußeren Seite ist sie in das Portal aus rotem Marmor eingesetzt, der einen einzigartigen Ausdruck der niederländischen Renaissance in Prag darstellt. An den Wänden hängen zwei Lünetten von Václav Brožík, einem berühmten tschechischen Maler des 19. Jahrhunderts. Sie stellen bedeutende Persönlichkeiten der tschechischen Geschichte dar – König Karl IV. bei der Gründung der Prager Universität (1348) und Jan Ámos Komenský, den Denker und Gründer der modernen Pädagogik, am Rathaus in Amsterdam (1657).

4. Brožík-Sitzungssaal



Im Vergleich mit den anderen Sälen des Rathauses sticht der Brožík-Sitzungssaal durch seine Größe hervor – er nimmt die Höhe von zwei Stockwerken und den Grundriss des ganzen Hauses ein. Der Raum entstand im Jahr 1879, seine heutige Form im Stil des späten Jugendstils wurde ihm im Jahr 1910 vom Architekten Josef Chochol aufgedruckt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs tagte hier der Prager Stadtrat, heute nutzt der Bürgermeister der Stadt Prag den Saal für feierliche Akte.
Der Saal trägt den Namen des Malers Václav Brožík, dem Urheber zweier großflächiger Leinwände. Das Bild „Jan Hus vor dem Konzil von Konstanz 1415“ fängt die letzten Momente des Lebens des mittelalterlichen Ritters und Predigers Jan Hus ein.

5. Georgssaal

Neben dem Sitzungssaal befindet sich der Georgssaal, benannt nach Georg von Podiebrad. An seine Person sowie Wahl zum böhmischen König im Rathaus erinnert eine Büste an der Stirnseite des Raums. Aus weißem Carrara-Marmor wurde sie im Jahr 1873 vom Bildhauer Tomáš Seidan geschaffen. Die Wände tragen Fragmente von Freskenmalereien aus dem 15. Jahrhundert – auffällig sind der gotische Wall sowie die Madonna mit Kind bei der Eingangstüre. Zum Großteil ist hier auch die Decke aus dem 16. Jahrhundert erhalten geblieben.