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St.-Nikolaus-Kirche - Kleinseite (Kostel sv. Mikuláše)

Die berühmteste Barockkirche Prags gehört zu den wertvollsten Barockbauten nördlich der Alpen. Die Kuppel, die bemerkenswerte 20 m im Durchschnitt aufweist, und ihre Innenhöhe von über 49 m stellen das höchste Prager Interieur da, das zugleich ein ausgezeichnetes Beispiel von hochbarocker Ausschmückung darstellt. In der Kirche finden während des ganzen Jahres Konzertzyklen statt, für die die historische Orgel aus dem 18. Jahrhundert eingesetzt wird.

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Öffnungszeiten

    • Januar
    • ganze Woche
    • 09.00 – 16.00
    • Februar – März
    • ganze Woche
    • 09.00 – 17.00
    • April
    • Mo, Di, Mi, Do, So
    • 09.00 – 18.00
    • Fr, Sa
    • 09.00 – 17.00
    • Mai – Juni
    • Mo, Di, Mi, Do, Sa, So
    • 09.00 – 18.00
    • Fr
    • 09.00 – 17.00
    • Juli – Oktober
    • Mo, Di, Mi, Do, So
    • 09.00 – 18.00
    • Fr, Sa
    • 09.00 – 17.00
    • November – Dezember
    • ganze Woche
    • 09.00 – 17.00

Eintrittspreise

  • Grundpreis 140 Kč
  • ermäßigter Eintrittspreis 80 Kč

Praktische Informationen

Orgelkonzerte – in der Saison (Ende März – Anfang November), Advent- und Weihnachtskonzerte

Programm

Konzerteintrittskarten notwendig

Die Kirche wird nicht beheizt.

 

Regelmäßige römisch-katholische Gottesdienste

  • So 20.30

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Kontakte

  • St.-Nikolaus-Kirche - Kleinseite (Kostel sv. Mikuláše)
  • Malostranské náměstí
  • 118 00 Praha 1 – Malá Strana
  • +420257534215

Objektgeschichte

Auf der Kleinseite lag einmal eine gotische Kirche, die 1283 dem Hl. Nikolaus eingeweiht wurde. Diese wurde nach 1620 im Rahmen der Rekatholisierung dank Albrecht von Waldstein (auch Wallenstein genannt) den Jesuiten übergeben und die Pfarre wurde zur benachbarten St.-Wenzel-Kirche verlagert. Im Pfarrgebäude entstand 1626 das erste Berufshaus der Jesuiten auf der Kleinseite. In den Folgejahren erweiterten die Jesuiten ihren Wirkungsbereich auf der Kleinseite. Nach weiteren zwei Jahren öffneten sie die Grundschule und das niedrigere Gymnasium. Unterstützt durch die Kolowraten hatten sie vor, eine neue Kirche und ein neues Berufshaus zu bauen und einzurichten, deshalb haben sie anliegende Grundstücke aufgekauft, d.h. Gärten, Pfarren, Schulen und 12 Häuser. Die alte St.-Nikolaus-Kirche wurde abgerissen und im Jahre 1673 wurde der Grundstein für den Bau des jesuitischen Berufshauses und einer neuen Kirche gelegt. Der Bau des Berufshauses wurde auch durch die benachbarte St.-Wenzel-Kirche verhindert, und so wurde sie auch abgerissen und etwas weiter erbaut, in der Ecke des Berufshausflügels. Der Kirchenbau nach dem Originalplan von Domenico Orsi wurde jedoch zu lange aufgeschoben, und deshalb wurden die Bauarbeiten an der Kirche erst im Jahre 1703 aufgenommen. Der erste Teil der Kirche wurde nach dem Plan von Christoph Dientzenhofer gebaut. Es war die Frontseite und der Schiff mit dem Kranz der im Jahre 1711 geweihten Kapellen. Die dynamische Wand der Frontseite ist dreiachsig, hat einen Haupteingang und zwei Nebeneingänge mit selbständigen halbrunden Treppen. Der Innenraum der Kirche ist architektonisch sehr reich, basierend auf dem Durchgang von geometrischen Körpern. Der Baumeister Christoph Dientzenhofer starb im Jahre 1722, den restlichen Teil der Kathedrale und den Turm baute also sein Sohn Kilian Ignaz Dientzenhofer zu Ende. Im Jahre 1750 wurden in den hohen Turm Glocken gehängt und ein Jahr später wurden die Kuppel und der Turmbau an der Spitze abgeschlossen. Die Kirche wurde im Jahre 1752 geweiht, aber bis zu den 60er Jahren wurde noch an ihrer Ausschmückung gearbeitet.
Die Maße der Kirche, deren panoramatische Bedeutung für das linke Ufer der Moldau grundlegend ist, sind verehrungswürdig: die Kirchenbreite beträgt 40 m, die Schiffbreite 30 m, die Kirchenlänge ohne Treppe 60 m, der Triumphbogen zwischen dem Schiff und dem Presbyterium 24 m, die Fundamenttiefe 14,5 m. Die Höhe der Kuppel von innen 50 m, von außen 70 m, mit der Laterne 79 m, der Kreis unter der Koppel (Tambour) misst von außen 20 m, von innen 17 m. Die Verzierung der Kirche bildet eine rein barocke Gesamtheit. Die Fresken wurden vom Wiener Maler Johann Lucas Kracker vorgenommen, dessen Stil aus der italienischen Spätrenaissance und den venedischen Zeitgenossen hervorging. In den Jahren 1760 - 61 entstand die Freske auf das Thema „Apotheose des Hl. Nikolaus unter den Kirchenvätern und den Adoranten“. Von ihm sind auch zwei Altargemälde „Besuch der Jungfrau Maria“ und „Hl. Josephs Tod“. Etwa 10 Jahre früher malte in der Kirche viel modernere und hochwertigere Fresken Franz Xaver Karl Palko, der nach Wenzel Lorenz Reiner der meist anerkannte Künstler der Zeit war. Sein illusorisches helles Gemälde stellt eine Reihe von Heiligen mit dem Erlöser und dem Gott Vater im Himmel dar. In der Seitenkapelle rechts ist Palkos Hängegemälde „Franz Xaverius´ Tod“. Es ist eine Kapelle, in der sich die Geschichte des Arbes-Romanettos „Der Heilige Xaverius“ abspielt. Ein Werk von Palko ist auch die Freske in der Koppel. An der Freskenmalerei nahmen auch Palkos Mitarbeiter Josef Hager, Josef Jáchym Redelmayer und Josef Kramolín teil. Insgesamt umfasst die Kirche ganze 3000 m2 Wandgemälde.
Die bedeutendsten Bestandteile der Ausschmückung sind jedoch Bilder von Karel
Škréta: Die Kreuzigung in der St. Barbara-Kapelle und der Passionszyklus von 10 Gemälden in der Kirchengalerie aus der zweiten Hälfte der 60er Jahre des 17. Jahrhunderts, ursprünglich für das hiesige jesuitische Berufshaus gemalt. Weitere Gemälde in den Kapellen sind vom jesuitischen Maler Ignaz Raab.
Die bildhauerische Verzierung stammt aus der Werkstatt von Ignaz Franz Platzer und zählt über fünfzig Skulpturen. Am bedeutendsten sind die Statuen jesuitischer Heiliger in der Überlebensgröße an den Pfeilern des Schiffs. Im verglasten Kasten am linken Altar am Ende der Kirche ist die gotische Statue der Jungfrau Maria von Foyen untergebracht, es ist die älteste Plastik der Kirche, die die Jesuiten im Jahre 1629 aus Belgien gewannen.
Die St.-Nikolaus-Kirche ist eines der bedeutendsten Hochbarockwerke und gilt als Volkskulturdenkmal.

 

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Information source: www.stnicholas.cz