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Neuer jüdischer Friedhof (Nový židovský hřbitov)

Der Friedhof mit seinen unzähligen künstlerisch wertvollen Grabsteinen wurde im Jahre 1890 gegründet. Die meiste Beachtung fesselt das Denkmal der tschechoslowakischen Juden, der Opfer des Holocaust und des Widerstands, aus dem Jahre 1985. Zu den weiteren zumeist aufgesuchten Plätzen gehört das Grab des Schriftstellers Franz Kafka und seiner Eltern (Nummer des Grabsteins 21 – 14 – 21).

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Öffnungszeiten

    • November – März
    • Mo, Di, Mi, Do, So
    • 09.00 – 16.00
    • Fr
    • 09.00 – 14.00
    • April – Oktober
    • Mo, Di, Mi, Do, So
    • 09.00 – 17.00
    • Fr
    • 09.00 – 14.00

Samstags und an jüdischen Feiertagen geschlossen.

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Kontakte

  • Neuer jüdischer Friedhof (Nový židovský hřbitov)
  • Izraelská 1
  • 130 00 Praha 3 – Žižkov
  • +420226235216
  • +420224800813

Objektgeschichte

Gleich an der Metrostation der Linie A Želivského zwischen den Straßen Želivského und Nad vodovodem befindet sich der Neue Jüdische Friedhof. Er wurde im Jahre 1890 gegründet, als der Alte Jüdische Friedhof in der heutigen Fibichova-Straße ausdiente. Er wurde für ca. 100 000 Gräber ausgelegt, also ungefähr für ein Jahrhundert. Seine Ausdehnung ist mehr als 10 x größer als jene des Alten Jüdischen Friedhofs in Josefov. Die Zeremonienhalle mit einer würdigen Synagoge, das Reinigungshaus für Beisetzungszeremonien, die Verwaltungs- und Hilfsgebäude sowie die Schutzmauer um den Friedhof herum wurden im damals führenden Baustiel - in Neurenaissance - erbaut. Die Zeremonienhalle wurde vom Architekten Friedrich Münzberger entworfen. Der Friedhof wurde von Anfang an in Friedhoffelder ordnungsgemäß eingeteilt, die schrittweise mit Gräbern gefüllt wurden, also der Spaziergang durch den Friedhof ist auch die Veranschaulichung der nacheinander folgenden Grabstätten- und Denkmalstile: von der Neugotik über die Neurenaissance, die Prager und Wiener Sezession, über den Klassizismus, Purismus und Konstruktivismus bis zur Gegenwart. Auf dem Friedhof wird bis heute beerdigt. Viele künstlerisch wertvolle Grabsteine sind Werke führender tschechischer Bildhauer und Architekten - Jan Kotěra, Josef Zasche, Josef Fanta, Čeněk Vosmík usw.
In der Friedhofmitte an der Hauptallee ist ein Feld, das den Mitarbeitern der jüdischen Religionsgemeinden und weiterer bedeutender Funktionäre gewidmet wurde, am Eingang in den Friedhof gibt es eine Fläche für Ehrengräber bedeutender Rabbiner wie z.B. Dr. Nathan Ehrenfeld oder Dr. Gustav Sicher. Am Friedhofeingang sind auch das Patria-Denkmal, das Denkmal der erloschenen Gemeinde Unterkarlowitz in der Form eines üblichen Steinblocks und das Denkmal der Opfer des 1. Weltkriegs aus dem Jahr 1926 in der Form eines in zwei rechteckigen Sockeln eingesetzten länglichen Quaders. Entlang der östlichen Friedhofmauer gibt es kostspielige Familiengrabsteine, z.B. der bedeutenden Unternehmerfamilien Petschek und Waldes. Die Waldes-Grabstätte ist mit zwei Reliefbüsten verziert - dem letzten Werk vom Bildhauer Josef Václav Myslbek.
Die meiste Aufmerksamkeit ziehen zwei Objekte an: einerseits das im Jahre 1985 errichtete Denkmal der tschechoslowakischen Juden, der Holocaust- und Widerstandsopfer: ein Satz gewölbter Ellipsen, in dessen Mitte der Davidstern strahlt. Die Autoren sind der Bildhauer Zdeněk Vodička und der Architekt Vladimír Stehlík. Zu den weiteren meistbegehrten Stellen gehört das Grab des Schriftstellers Franz Kafka und seiner Eltern (Grabstein Nummer 21 - 14 - 21) in der Form eines sechsseitigen Kristalls mit den Daten der Verstorbenen an der Frontwand. Sein Autor ist der Architekt L. Ehrmann. Gegenüber in der Wand gibt es die Gedenktafel des besten Freundes von Kafka und seines bedeutenden Befürworters Max Brod, der in Israel beigesetzt ist. Hier ruht z.B. auch der Schriftsteller Ota Pavel, im Urnenhain sind Überreste vom Dichter Jiří Orten. Der Friedhof verfügt über eine Sondererlaubnis, einen Urnenhain zu betreiben, obwohl die jüdische Tradition Leichenverbrennung untersagt. Diese Möglichkeit nutzen vor allem gemischte Ehepaare.
Neuer Jüdischer Friedhof in Prag 3 ist als Gesamtheit unter geschützten Kulturdenkmälern eingetragen.

 

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Information source: www.synagogue.cz