Breadcrump- bzw. Brotkrümel-Navigation

Von Bubeneč nach Troja: Idylle zwischen Villen und Bäumen

Dieser romantische Spaziergang führt Sie von der Nähe der Prager Burg nach Bubeneč, ein charmantes und ruhiges Viertel voll nobler Villen und sorgfältig gepflegter Gärten, welches heutzutage eine Reihe von diplomatischen Residenzen und Botschaften beheimatet. Sie finden hier geschmückte Jugendstilvillen mit Folkloremotiven, grandiose Residenzen in historisierenden Stilen sowie das romantische Lustschloss des Statthalters, welches auf Stromovka, den ältesten und weitläufigsten Prager Park, blickt. Spazieren Sie entlang der Seen oder setzen Sie sich unter die Jahrhunderte alten Eichen; danach steigen Sie in die Fähre ein und lassen sich in das grüne Troja bringen, wo Sie sich für einen Besuch des zoologischen oder des botanischen Gartens entscheiden oder eine Besichtigung des hiesigen Barockschlosses wählen können.

  • Sport & Entspannung
  • Wanderrouten
  • Tipp

Praktische Informationen

BESCHREIBUNG DER ROUTE
Länge der Route: 6 km

1. Chotkovy sady (Straßenbahnstation) →

2. Villa Bílek
Die Ateliervilla des bedeutenden tschechischen Jugendstilbildhauers František Bílek entstand nach seinem eigenen Entwurf Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Fassade symbolisiert ein Getreidefeld und konstatiert die Analogie des natürlichen und künstlerischen Schaffens. In der Villa können Sie eine Dauerausstellung besuchen die auch die ursprüngliche Ausstattung des Ateliers und ausgewählte symbolistische Werke Bíleks beinhaltet.

→ Mickiewiczova Straße →

3. Písek Tor (Písecká brána)
Das Tor ist Teil der ehemaligen barocken Befestigung Prags und dient heute als Galerie und Kaffeehaus. Gerade an den ehemaligen Bastionen dieser Befestigung, bekannt als Marianengraben (Mariánské hradby), entstanden in den Jahren 1910 bis 1914 die hiesigen Villen, nach britischem Vorbild als „Gartenstadt“ zusammengestellt.

→ Park Charlotty G. Masarykové → K Brusce Straße → über Milady Horákové Straße → Muchova Straße → Pelléova Straße

4. Villa Pellé
Ein Neurenaissancebau aus dem späten 19. Jahrhundert, dessen unbestritten bekanntester Bewohner der französische General Maurice César Joseph Pellé war, welcher sich bedeutend am Aufbau der tschechoslowakischen Armee beteiligte (er beendete den Freiwilligencharakter des Militärs und baute eine reguläre Armee mit fixer Militärordnung auf). Die Villa fungiert als Kultur- und Gesellschaftszentrum in dem Ausstellungen, Konzerte und Seminare stattfinden.

→ Slavíčkova Straße → 5 Jan Koula Villa → 6 Villa der Familie Sucharda → 7 Villa von Karel Vítězslav Mašek → Suchardova Straße → 8 Suchardas Ateliervilla → 

5. Jan Koula Villa
Aus der Menge an schönen Villen stechen die zwei benachbarten Villen mit den Hausnummern 17 und 15 hervor. Die erste, welche Historismus mit Elementen der Volksarchitektur kombiniert, wurde vom Baumeister Jan Koula bewohnt.

6. Villa der Familie Sucharda
In der zweiten Villa, mit der nach den Skizzen von Mikoláš Aleš verzierten Fassade, lebte die Künstlerfamilie Sucharda.

7. Villa von Karel Vítězslav Mašek
Ihnen gegenüber befindet sich die Villa des Jugendstilmalers und Architekten Karel Vítězslav Mašek, welche die Hausnummer 7 trägt und im Stil an das Haus Jan Koulas erinnert, vor allem was die Verzierungen angeht. Auffällig sind vor allem die Malerei und die Modellierung der Säulen.

8. Suchardas Ateliervilla
Die Ateliervilla des Bildhauers Stanislav Sucharda (Nr. 6 - Stanislav Sucharda Museum) ist ein Werk des Begründers der tschechischen architektonischen Moderne Jan Kotěra und gleichzeitig seine einzige Villa die im ursprünglichen Zustand erhalten ist. Hier entstand unter anderem das monumentale Denkmal František Palackýs das sich am Palackého náměstí / Platz befindet.

→ Na Zátorce Straße → Jaselská Straße → Československé armády Straße → Bubenečská Straße → Ronalda Reagana Straße →

9. Villa von Otto Petschek
Der repräsentative Eingang ist ein Tor in das weitläufige Areal, das die luxuriöse Villa aus der Zwischenkriegszeit umgibt, die der Architekt Max Spielmann für Otto Petschek entworfen hat. Das jüdische Geschlecht der Petscheks, ursprünglich aus Pečky bei Kolín, wurde dank dem unternehmerischen Talent seiner Mitglieder eine der bedeutendsten europäischen Unternehmer- und Bankdynastien des 19. Jahrhunderts; bemerkenswert war auch ihre karitative Tätigkeit. Bereits zu ihrer Zeit fiel die Villa durch ihre Dimensionen (sie hat unglaubliche 148 Zimmer) und ihre moderne Ausstattung (dazu gehörten ein Fitnessraum und ein unterirdisches Schwimmbecken im Stil der römischen Bäder) auf. Seit dem Ende des zweiten Weltkriegs befindet sich die Villa im Eigentum der USA und dient als Residenz des Botschafters der Vereinigten Staaten von Amerika.

→ Pelléova Straße →

10. Villa Lanna
Die Neorenaissancevilla mit einer Reihe von prunkvollen Elementen wurde als eine der ersten bereits im Jahre 1872 errichtet, als der bedeutende Industrielle und Sammler Vojtěch Lanna sie hier als Erholungswohnsitz erbauen ließ. Die Villa befindet sich an der ehemaligen Hauptstrecke der Prager Elite, die hier in die beliebten Erholungsareale strömten – das Königliche Wildgehege (das heutige Stromovka). Die Räumlichkeiten nutzt die Tschechische Akademie der Wissenschaften.

→ Na Seníku Straße → V Sadech Straße →

11. Villa von Julius Petschek
Die Straße V Sadech führt am hinteren Trakt der pompösen, bis vor kurzem verwahrlosten, jetzt renovierten Villa im eklektischen Stil vorbei, die sich Julius Petschek, der Onkel von Otto Petschek, erbauen ließ. Im Jahr 2022 wurde das Gebäude zum neuen Sitz des Denkmals des Nationalen Schrifttums (Památník národního písemnictví) und für die Öffentlichkeit geöffnet. In den repräsentativen Räumlichkeiten sollen eine umfassenden Ausstellung des PNP, ein Programmsaal, ein Literaturcafé, ein Studiensaal sowie Facharbeitsplätze untergebracht werden.

→ Wolkerova Straße →

12. Hostinec Na Slamníku (dt.: Gasthaus am Strohsack)
Die Kneipe an der Kreuzung der Straßen Wolkerova und Gotthardská ist bereits im 17. Jahrhundert schriftlich belegt und die Gastgewerbetradition ist bis heute erhalten geblieben. Das Restaurant hat sich seinen Charakter des typisch tschechischen Gasthauses bewahrt, trotz der Renovierung Anfang 2017. Es handelt sich um eines der ältesten durchgehend in Betrieb stehenden Gasthäuser in Prag, wo die Einheimischen die Touristen überwiegen. Zur Zeit des totalitären Regimes war „Slamník“ ein beliebtes Kulturzentrum der alternativen Musikszene.

→ Wolkerova Straße →  Borise Němcova Platz →

13. Villa von Friedrich Petschek
Am Ende des Platzes / nám. Borise Němcova befindet sich auf der rechten Seite die offizielle Einfahrt in eine weitere Villa Petscheks – die heutige Botschaft der russischen Föderation. Der Schaffer der Villa im Stil des französischen Barocks war wieder der Architekt Max Spielmann, der Hofarchitekt der Familie Petschek. Der weitläufige Komplex verteilt sich auf ein Grundstück mit einer Fläche von einem Hektar, zu dem auch ein Garten mit See gehört. Das historische Gebäude dient repräsentativen Zwecken der Botschaft.

14. Neugotisches Tor und Lustschloss des Statthalters
Hinter dem neugotischen Eingangstor aus dem Jahre 1814 ragt am Höhepunkt Stromovkas ein eindrucksvolles romantisches Schlösschen. Die gelbe Fassade im Stil der englischen Neugotik erhielt es zu Beginn des 19. Jahrhunderts, nachdem das Wildgehege im Jahre 1804 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Die Geschichte dieses Gebäudes reicht aber bis ins 15. Jahrhundert; von dem ursprünglichen Jagdschloss blieb im Zuge der Umbauten nur der helle Prismenturm übrig. Das Gebäude ist leider nicht zugänglich; einen Besuch wert ist jedoch seine Terrasse, die einen schönen Ausblick auf Stromovka, Troja und das Moldautal bietet.
* Im rechten Eck der Terrasse befindet sich eine einzigartige Sonnenuhr aus dem Jahr 1698. Sie hat die Form einer Weltkugel mit beweglichem Metallzeiger. Auf der roten Marmoroberfläche sind die Wendekreise und die Zeitangaben eingezeichnet. Um die aktuelle Zeit abzulesen muss man die Spitze Richtung Sonne zeigen lassen und den Zeiger so einstellen, dass er einen minimalen Schatten wirft (gleich dick wie der Zeiger). Gelingt es Ihnen?

Mecseryho silnice / Straße (ihren Namen bekam sie vom einstigen Prager Statthalter Karl Mecsery de Tsoor, der sie hier 1861 baute)

15. Ehemalige Remise der elektrischen Bahnen
Von 1898 bis 1937 wurde im Königlichen Wildgehege eine kleine Straßenbahngarnitur der Verkehrsbetriebe eingesetzt. Einen Teil des Fachwerkobjekts hat der moderne Umbau in das Restaurant Vozovna Stromovka vor dem Abriss gerettet.

16 Stromovka17 Rudolfsstollen (Rudolfova štola) →18 ehemaliges Šlechta Restaurant 19 Teiche

16. Stromovka
Das Königliche Wildgehege (das heutige Stromovka) wurde vom tschechischen König Přemysl Otakar II. bereits im 13. Jahrhundert als eingezäuntes Jagdgehege angelegt. Das Areal durchlief im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen; die tiefgreifendsten fanden im 16. Jahrhundert auf Anordnung Rudolfs II. statt, der das Grundstück sowie den heute nicht mehr existierenden Teich erweitern ließ.
* Das Königliche Wildgehege blieb bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts geschlossen und das einfache Volk durfte es nur zu Ostern betreten. Das änderte sich im Jahr 1804 per kaiserlichem Dekret von Franz I., der das Wildgehege der Allgemeinheit öffnete.

17. Rudolfsstollen (Rudolfova štola)
Nur ein unauffälliger Eingang markiert den Ort, wo der 1100 m lange Wassertunnel endet, dessen Bau Ende des 16. Jahrhunderts von Kaiser Rudolf II. angeordnet wurde und der durch Eigengefälle Wasser von der Moldau bei der Altstadt in den Teich in Stromovka brachte. Dieser eiförmige abgebaute Stollen, ein einzigartiges technisches Werk, führt in einer Tiefe von etwa 45 Metern unter dem Letná-Hügel durch.

18. Ehemaliges Šlechta Restaurant
Das ursprünglich barocke Sommerschloss aus dem 17. Jahrhundert war ein repräsentativer Herrensitz, der sogar Zeuge der Krönungsfeierlichkeiten von Kaiser Franz I. wurde. Von den 1920er Jahren an war in den einzigartigen historischen Räumlichkeiten ein Restaurant in Betrieb. Zurzeit wird dieser beliebte Ausflugsort renoviert, wiedereröffnen wird „Šlechtovka“ voraussichtlich im Jahr 2024.

19. Teiche
In der Mitte des großen ursprünglichen „Rudolfs-“ Teichs war einst eine Insel aufgeschüttet, die das einzige Überbleibsel dieser großzügigen Wasserfläche blieb. Heute wird sie Eichenhügel (Dubový pahorek) genannt und dank dem Aufbau neuer Teiche im Jahre 2016 ist sein Ufer zum Großteil wieder von Wasser umgeben.

→ Za Elektrárnou Straße → Fußgängerbrücke zu Císařský ostrov (Kaiserinsel) → Fähre (ganzjährig) → Povltavská Straße → U Trojského zámku Straße → 20. Zoologická zahrada (Busstation)

*

Wenn Sie genügend Energie haben und sich den Spaziergang verlängern wollen, dann schlagen wie einen Besuch des zoologischen Gartens, des Schlosses Troja oder des Botanischen Gartens vor. Beide Gärten stechen durch ihr abwechslungsreiches Terrain mit einer Reihe von ungewöhnlichen Ausblicken auf die Stadt hervor.

 

praktische Informationen zeigen

Kontakte

  • Von Bubeneč nach Troja: Idylle zwischen Villen und Bäumen
  • Praha 6 – Bubeneč

Zusammenhängende Objekte

Information source: Prague City Tourism