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Von Vinohrady nach Žižkov: Der Zauber der Prager Bohème

Das legendäre Žižkov ist – neben dem historischen Zentrum – wohl das berühmteste Prager Viertel. In vergangenen Zeiten schufen seine vor allem aus der Arbeiterklasse stammenden Bewohner, das heitere Leben der hiesigen Kneipen und Kabaretts, sowie das abwechslungsreiche, hügelige Terrain im Schatten des Vítkovhügels eine unwiderstehliche Aura, der jeder aspirierende Künstler verfiel. Žižkov war auch die Heimat zweier bekannter Jaroslavs - Haška, Autor des Romans Der brave Soldat Schwejk, sowie der Dichter Seifert, der einzige tschechische Literaturnobelpreisträger. Žižkov verändert sich, aber sein Herz bleibt unkonventionell. Dieser Spaziergang beginnt im Viertel Königliches Vinohrady. Dieses erhielt seinen Namen aufgrund der Weinberge, welche sich im Mittelalter an den hiesigen Hängen erstreckten. Die Weinreben wichen im Laufe der Zeit jedoch der Verbauung. Im heutigen Vinohrady finden Sie vor allem wunderbar dekorierte Jugendstil- und historisierende Häuser, da und dort von der Moderne überraschender Formen und Farben ergänzt. Der winkelige Weg durch die Žižkover Straßen führt Sie bis in die Nähe des Fernsehturms, dem neuzeitlichen Symbol dieses interessanten Viertels. Nützen Sie eines der lokalen Gasthäuser, für die Žižkov berühmt ist!

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Praktische Informationen

BESCHREIBUNG DER ROUTE
Länge der Route: 4 km

1 Platz / Náměstí Míru (Straßenbahnhaltestelle und Metro) → 2 Kirche der Hl. Ludmilla (Kostel sv. Ludmily) → 3 Theater in den Weinbergen (Divadlo na Vinohradech)

1.  Platz / Náměstí Míru
Es gibt keinen Zweifel daran, dass der Platz / náměstí Míru der zentrale Punkt Vinohradys ist.

2. Kirche der Hl. Ludmilla (Kostel sv. Ludmily)
In seiner Mitte befindet sich die eindrucksvolle neugotische Kirche der Hl. Ludmilla (Kostel sv. Ludmily) deren 60 Meter hohe Türme die Umgebung dominieren.

3. Theater in den Weinbergen (Divadlo na Vinohradech)
Im Kontrast zu den scharfen gotischen Umrissen zeichnet sich auf der linken Seite des Platzes das Theater in den Weinbergen mit der reichen Jugendstilfassade ab.
Ein paar Schritte vom Theater befindet sich das Nationalhaus in Vinohrady (Národní dům na Vinohradech nardum.cz), ein monumentales Gebäude im Neorenaissancestil mit einer Vielzahl an Kulturveranstaltungen und einem Restaurant.

→ Slezská Straße → Budečská Straße → Vinohradská Straße →

4. Pavilon
Das Gebäude der ehemaligen Markthalle von Vinohrady schmückt seine Umgebung bereits seit 1903. Es entstand durch den Umbau einer alten Produktionshalle für Landwirtschaftsmaschinen. Hinter der Neorenaissancefassade verbirgt sich ein großzügiger Raum, der von seiner ursprünglichen Stahlkonstruktion dominiert wird. Im Pavilon finden wir eine Einkaufsgalerie von Innendesign mit Kaffeehaus.

→ U Tržnice Straße → Slezská Straße → Šumavská Straße → Moravská Straße → Dykova Straße → 5 Hus Haus (Husův sbor)

5. Hus Haus (Husův sbor)
Ein funktionalistisches Gebäude bestehend aus Zeremoniensaal, Wohnhaus und Glockenturm. Es gehört zu den bedeutenden Projekten des tschechischen Architekten Pavel Janák.

→ U Vodárny Straße →

6. Wasserturm Vinohrady (Vinohradská vodárenská věž)
Der siebenstöckige prismatische Turm mit Neorenaissancefassade und -statuen diente seinem Zweck bis ins Jahr 1962. Man sagt, dass die Statuen trompetender Engel bei schönem Wetter bis ins Riesengebirge sehen können.

→ Vinohradská Straße →

7. Platz / Náměstí Jiřího z Poděbrad (Straßenbahnhaltestelle und Metro)
Auf den Platz kommende werden augenblicklich von der ungewohnten monumentalen Architektur der Kirche des heiligsten Herzens des Herrn (Kostel Nejsvětějšího Srdce Páně) gefesselt. Diese ist ein Werk des slowenischen Architekten Jože Plečnik, der auch hinter dem modernen Umbau der Prager Burg steht. Die Kirche, deren Form an die Arche Noah erinnert, ist der bedeutendste Prager Sakralbau des 20. Jahrhunderts. Der Platz ist häufig Schauplatz populärer Bauernmärkte sowie anderer kulinarischer und kultureller Veranstaltungen.

→ Slavíkova Straße →

8. Švehlova Studentenheim
Das prächtige Gebäude des Švehlova Studentenheims ist ein Beleg für das reiche Studentenleben in Žižkov. Das Studentenheim wurde kurz nach Entstehung der Republik im Geiste des nationalen Art Deco mit Elementen des Rondokubismus erbaut. Seinen Zweck als Unterkunft der Studierenden der Karlsuniversität erfüllt es bis heute.

→ Zvonařova Straße →

9. Škroupovo náměstí / Platz
Auch wenn es nicht so scheint, hat dieser runde Platz einen Durchmesser von 150 Metern. In die Prager Geschichte ging er mit den Ereignissen der ersten erlaubten Dissidentenmanifestation im Dezember des Jahres 1988 ein. Václav Havel hielt hier seine erste öffentliche politische Rede, in der er die Freilassung der politischen Gefangenen forderte.

→ Pospíšilova Straße → Fibichova Straße → 10 Žižkover Fernsehturm und Alter Jüdischer Friedhof in Žižkov

10. Žižkover Fernsehturm
Der an eine Rakete vor dem Start erinnernde dreifache Turm ist eine unübersehbare Dominante des Prager Panoramas. Neben der technischen Ausstattung versteckt der Turm auch ein Luxushotelapartment, ein Restaurant mit Bar und Kaffeehaus und ein Aussichtsobservatorium mit einem einzigartigen Blick auf Prag. Die Tuben des Turms sind mit bizarren Babyfiguren des Bildhauers David Černý besetzt.

Alter Jüdischer Friedhof in Žižkov
Direkt unter dem Turm versteckt der Mahler Park (Mahlerovy sady) seine Geheimnisse. Hier befand sich einst ein jüdischer Friedhof, ein Teil davon ist nach wie vor gut sichtbar. Der alte jüdische Friedhof in Žižkov entstand ursprünglich als Teil der Pestgrabstätte des Prager Ghettos, aber mit der Zeit wurde daraus ein regulärer Friedhof, welcher der Gemeinde mehr als hundert Jahre lang diente.

→ Fibichova Straße →

11. Gebäude der Internationalen Telefonzentrale
Das monumentale Gebäude der Internationalen Telefon- und Telegrafenzentrale gehört zu den interessantesten Bauten Žižkovs. Unter der Führung des Architekten Bohumír Kozák wurde sie kurz nach dem Jahr 1921 errichtet. Ihre zwei Türme sowie weitere typische Zierelemente fallen in die Periode des tschechischen nationalen Dekorativismus.

→ Kubelíkova Straße →

12. Palác Akropolis
Das kulturelle Herz Žižkovs mit Restaurant und genreübergreifendem Programm etablierter Stars wie auch Nachwuchskünstler. Das eklektische Interieur ist das Werk des Bildhauers František Skála und des Architekten und Bühnenbildners David Vávra.

→ Víta Nejedlého Straße → Vlkova Straße →

13. Sladkovského náměstí / Platz
Die Kirche St. Prokop (Kostel sv. Prokopa) ist die Dominante der malerischste Platz Žižkovs, die zusammen mit der nahegelegenen Straßenbahnstation Lipanská einen der Mittelpunkte des Žižkover Viertels ausmacht. Der neugotische Kirchenbau entstand an der Wende vom 19. Ins 20. Jahrhundert.

Die Seifertova Straße ist die Hauptschlagader Žižkovs. Sie trägt den Namen von Jaroslav Seifert, einem herausragenden tschechischen Dichter und Nobelpreisträger, der an dieser Adresse nicht nur wohnte, sondern auch das nahegelegene Gymnasium besuchte.

→ Seifertova Straße → Milíčova Straße → Štítného Straße →

14. Žižkover Theater Jára Cimrmans
Das unauffällige Gebäude des alten Žižkover Theaters trägt die Hausnummer 520. Es hat eine wirklich bunte Vergangenheit. Früher befanden sich hier ein Theater, eine Kapelle und ein bekanntes Tanzlokal. Heutzutage hat hier bereits seit einigen Dutzend Saisonen ein Theaterensemble, welches sich der Verbreitung des „Nachlasses“ des fiktiven tschechischen Universalgenies Jára Cimrman widmet, seinen Sitz.

→ Štítného Straße →

15. Kostnické náměstí / Platz
Der Kostnické náměstí ist wohl der malerischste Platz Žižkovs. Sein Name ist von der deutschen Stadt Konstanz (Kostnice) abgeleitet, wo aufgrund der Entscheidung des Kirchenkonzils der Magister Jan Hus auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde. Der Name erinnert an die Verbindung zwischen dem Žižkover Viertel und den hussitischen Ereignissen des 15. Jahrhunderts. Vom Platz aus hat man einen interessanten Ausblick auf den Hügel Vítkov, der von der bronzenen Reiterstatue Jan Žižkas von Trocnov dominiert wird.

→ Orebitská Straße → Husitská Straße →

Die Husitská Straße gehört zusammen mit ihrer Umgebung zu den Gedenk-, wenn auch etwas dunklen Stätten Žižkovs. Im Mittelalter befand sich genau an diesem Ort ein Hinrichtungsplatz.

→ U Památníku Straße → 16 Nationaldenkmal am Vítkov

16. Nationaldenkmal am Vítkov (Národní památník na Vítkově)
Der Vítkov-Hügel selbst ist von einem dichten Netz an Spazier- und Fahrradwegen durchzogen; begeben Sie sich auf einem davon hinauf zum Denkmal. Dieses Monument mit bemerkenswertem Interieur im Art Deco Stil wurde ursprünglich zu Ehren der im 1. Weltkrieg kämpfenden tschechoslowakischen Legionäre sowie als Mausoleum, in dem der erste tschechoslowakische Präsident T. G. Masaryk bestattet werden sollte, errichtet. Heute befindet sich die kriegsgeschichtliche Exposition des Nationalmuseums hier. Zusammen mit einer der größten Reiterstatuen der Welt (sie stellt den legendären hussitischen Kriegsführer Jan Žižka dar, nach dem das ganze angrenzende Viertel benannt ist) bildet das Vítkov-Denkmal eine der Aussichtsdominanten Prags. Vom Dach, auf das sie gegen Gebühr gelangen, bietet sich ein Panoramaausblick auf die Stadt.

 

 

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Kontakte

  • Von Vinohrady nach Žižkov: Der Zauber der Prager Bohème
  • Praha 2, Praha 3 – Vinohrady, Žižkov

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Information source: Prague City Tourism