Breadcrump- bzw. Brotkrümel-Navigation

Střešovice und Dejvice: Von Traumvillen zum sozialistischen Wolkenkratzer

Ein nicht alltägliches Erlebnis voller Kontraste erwartet Sie. Střešovice und Dejvice gehören nämlich zu den Pralinen der Prager Architektur, besonders, wenn Sie ungewöhnliche und auffällige Bauten aus dem 20. Jahrhundert mögen. Im Střešovicer Villenviertel haben sich viele Künstler angesiedelt. Maler und Bildhauer haben hier ihre Ateliers, außerdem haben sich auch vermögende Unternehmer hier ihren Sitz aufgebaut. Die Ruhe des Familienlebens haucht Sie in diesem Teil Prags auch heute an. Dejvice ist dann ziemlich anders. Es entstand in der Metropole des neuen tschechoslowakischen Staates als luxuriöses Wohnviertel nach einem in sich geschlossenen, modernen, urbanistischen Projekt. Der zentrale Vítězné náměstí / Platz wurde von einer Reihe monumentaler Gebäude umbaut, die sich übrigens noch heute dort befinden. Die Gegend von Dejvice war immer ein teilweise prominentes Viertel; heute ist sie unter anderem auch ein Zentrum des Studentenlebens.

  • Sport & Entspannung
  • Wanderrouten
  • Tipp

Praktische Informationen

BESCHREIBUNG DER ROUTE
Länge der Route: 6 km

1 Ořechovka (Straßenbahnstation) zu den Treppen zur Villa Müller

2 Villa Müller
Allen Fans moderner Architektur empfehlen wir einen Besuch der Villa Müller, dem Spitzenwerk des Architekten Adolf Loos aus den Jahren 1928 – 1930. Auf den ersten Blick fesselt die Villa mit ihrem schlichten Exterieur; im Inneren versteckt sie allerdings einen faszinierend geteilten Raum, in dem die einzelnen Stockwerke und Zimmer im Sinne von Loos‘ „Raumplan“-heorie ineinander fließen. Loos schuf ein einzigartiges, luxuriöses und zeitloses Haus, das seiner Schaffensperiode voraus war.
Die Besichtigung der Villa ist nur im Rahmen von Führungen möglich und es muss rechtzeitig ein konkreter Termin auf www.mullerovavila.cz
reserviert werden.

→ Nad Hradním vodojemem Straße → Pod Kostelem Straße → Sibeliova Straße →

3 St. Norbert Kirche (Kostel sv. Norberta)
Die Dominante der Sibeliova Straße ist die St. Norbert Kirche, eine neuromanische dreischiffige Basilika aus dem späten 19. Jahrhundert. Zu dieser Zeit verselbständigte sich Střešovice von der Abhängigkeit vom Strahover Prämonstratenserkloster. Im Namen und somit dem Patronat der Kirche blieb allerdings der Verweis auf den Gründer des Prämonstratenserklosters, den Hl. Norbert, erhalten.

4 Sokol-Halle (Sokolovna)
Auf der linken Seite der Sibeliova Straße können Sie das einstige Zentrum des Gesellschaftslebens sehen.

5 Eine funktionalistische evangelische Kirche befindet sich am Platz / náměstí Před Bateriemi.

Tipp: Wenn Sie vom Platz / náměstí Před Bateriemi weiter die U Páté baterie Straße immer geradeaus entlanggehen, kommen Sie zu einem weiteren interessanten Gebäude, nämlich der Villa Rothmayer.

6 Villa Rothmayer
Die zweistöckige Villa des berühmten Architekten Otto Rothmayer und seiner Frau Božena, einer bedeutenden Gestalterin und Designerin von Textilien, ist ein Vorzeigestück an detailliert ausgearbeiteter Architektur inspiriert von den Formen Quader und Zylinder.

→ Platz / náměstí Před Bateriemi → U Šesté baterie Straße → Pod Bateriemi Straße → Nad Hradním vodojemem Straße

7 Střešovicer Glockenturm (Střešovická zvonička)
Neben den Treppen, die in die Střešovické Straße führen, steht der Střešovicer Glockenturm, erbaut im späten 19. Jahrhundert, Überrest der ursprünglichen Bebauung des Alten Střešovice.

→ Střešovická Straße → Na Pěkné vyhlídce Straße → Na Dračkách Straße →

8 Villa von Václav Špála
Etwa in der Hälfte der Straße Na Dračkách am Grundstück Nr. 5 ließ sich der tschechische Maler und Grafiker Václav Špála eine Villa mit Atelier errichten. Die Umsetzung vertraute er dem bedeutenden Architekten Otakar Novotný an, der sich auf Ziegelarchitektur des holländischen Typs fokussierte.

→ Pod Vyhlídkou Straße → Cukrovarnická Straße → Lomená Straße → Na Ořechovce Straße

9 Villa Bohumil Kafkas
Die gemauerte Villa von Bohumil Kafka, einem der bedeutendsten tschechischen Bildhauer, ist besonders durch ihren gläsernen Anbau, in dem der Künstler sein Atelier hatte, interessant. Der Architekt Pavel Janák verwendete im Exterieur schlichtes, rohes Mauerwerk, das er mit durchdachten Details des Türsturz, Sims und kleineren geometrischen Elementen belebte.

→ Západní Straße →

10 Villa von Jaroslav Vondrák
Seine eigene Villa, welche die Westseite des Macharovo náměstí / Platz dominiert, entwarf der Architekt Jaroslav Vondrák im Geiste des Rondokubismus, dem „Nationalstil“ typisch für die tschechoslowakische Architektur des 20. Jahrhunderts. Diesen Stil erkennen Sie leicht an der deutlichen Verwendung der kontrastierenden Formen Bogen und Quader. Vondrák ist der Schaffer einiger weiterer Bauten auf der Ořechovka nicht weit vom Kernbau mit dem Kino Ořechovka.

→ Na Ořechovce Straße →

11 Zentralgebäude Ořechovka
Das Viertel Ořechovka wurde als einheitlich urban gelöstes Villenviertel im Stil der englischen Gartenstädte geplant. Mittelpunkt des zentralen Platzes war ein Gebäude des erwähnten Architekten Vondrák, Geschäfts- und Gemeinschaftsräume der hiesigen Villenkolonie. Es inkludierte einen großen Theater- und Tanzsaal, ein Kino und ein Restaurant mit Kaffeehaus. Das Gebäude, das sich eine umfassende Renovierung verdient hätte, fesselt auf den ersten Blick mit vom Jugendstil und dem Kubismus beeinflusster Architektur.

→ Spojená Straße →

12 Dělostřelecká Straße bildet zusammen mit der Klidná Straße ein kleines Viertel typisierter Häuser, errichtet im Stil des Rondokubismus. Dieser „Nationalstil“ ersetzte nach Entstehen der neuen Republik den Pyramidenkubismus. Die Rundung und der Farbenreichtum verweisen auf die Motive der slawischen Tradition.

→ Dělostřelecká Straße → Špálova Straße → Na Ořechovce Straße

13 U Laboratoře Straße
Der Gebäudekomplex, an dem Sie in der U Laboratoře Straße vorbeikommen, ist das ehemalige Forschungsinstitut für Zuckerindustrie, das im Jahre 1920 erbaut wurde, als der Art Deco Stil am modernsten war. Heutzutage ist das Gebäude der Sitz des Physikalischen Instituts der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik.

→ Cukrovarnická Straße →

14 Museum des öffentlichen Personennahverkehrs (Muzeum Městské hromadné dopravy)
In der Exposition des Museums des öffentlichen Personennahverkehrs finden Sie einzigartige technische Erinnerungsstücke. Der älteste Straßenbahnwaggon wurde noch von einer Pferdekutsche gezogen. Viele der Exponate stehen in Verbindung mit dem Namen des genialen tschechischen Erfinders und Pioniers der Elektrifizierung František Křižík.

→ Patočkova Straße → Pevnostní Straße → Pod Hradbami Straße →

15 Villa Traub
Die Villa des Fabrikanten Edmund Traub entstand als vereinsamtes Beispiel der deutschen Moderne in Prag – ihr Fundament ist eine Eisen­Beton­Konstruktion mit einer interessanten Steinverkleidung. Fertiggestellt wurde sie im Jahre 1929.

→ Dělostřelecká Straße →

16 Villa Dělostřelecká Straße Nr. 1
Die Villa an dieser Adresse war zu ihrer Zeit die wichtigste Prager Adresse. Ab dem Jahre 1995 wohnte hier nämlich Präsident Václav Havel mit seiner ersten Frau Olga. In der „Präsidentenvilla“ wohnte auch die zweite Präsidentengattin Dagmar Havlová.

→ Pod Hradbami Straße → Svatovítská Straße Wuchterlova Straße

17 Hus Haus (Husův sbor)
Ein kurzer Umweg führt uns auf einen malerischen kleinen Platz, dessen Zentrum mit einer Wasserkaskade mit einer lebensgroßen Pferdestatue begeistert, ein Werk des Bildhauers Michal Gabriel. Der ganze Platz wird jedoch vom majestätischen Gebäude der Hussitengemeinde beherrscht. Dieser Bau aus dem Jahr 1928 ist bemerkenswert aufgrund seines – für seine Zeit ungewöhnlichen – historisierenden Charakters und der neogotischen Fassade. Über dem Eingang befindet sich das Relief Magister Jan Hus verabschiedet sich von seinen Freunden des Bildhauers Josef Kotyza; im oberen Teil der Fassade befindet sich in einer Nische ein Kelch, das Symbol des Hussitentums. Die Spitze des Dachs ist mit einem Sonnensymbol an einer langen Eisenstange verziert.

→ Kafkova Straße Svatovítská Straße →

18 Vítězné náměstí / Platz ist der Mittelpunkt Dejvices. Es hat sich auch der umgangssprachliche Name Kulaťák (dt.: Runder) eingebürgert, obgleich die offiziellen Namen im Laufe der Zeit wechselten. Der Platz wurde zwar letztendlich nicht gänzlich nach dem von Antonín Engel geplanten Projekt errichtet, aber auch so wirkt er monumental. Ein Teil der Gebäude gehört dem Kriegsstab der tschechischen Armee, wo wir unter anderem ein Denkmal für die tschechoslowakischen Soldaten des 2. Weltkriegs finden. Am Platz befindet sich auch der Campus der Tschechischen Technischen Universität, dessen schrittweise Umsetzung seit dem Jahre 1960 lief. Die letzten Gebäude wurden allerdings erst vor kurzem fertiggestellt.

→ Zikova Straße →

19 St.-AdalbertKirche (Kostel sv. Vojtěch) in Dejvice ist der Mittelpunkt des weitläufigen Komplexes der als Sitz der Katholischen Fakultät der Karlsuniversität dient. Der Haupteingang in die geräumige dreischiffige Basilika mit ausgeprägter Kuppel und zwei Türmen befindet sich in der Kolejní Straße. Die Räumlichkeiten der Kirche dienten in der Vergangenheit als Aufnahmestudio für Supraphon oder als Sitzungssaal für politische Verhandlungen. Nach der Samtenen Revolution wurde das Gebäude der Kirche zurückgegeben und erfüllt wieder ihren Zweck.

→ Studentská Straße →

20 Technische Nationalbibliothek (Národní technická knihovna) gehört zu den jüngsten Gebäuden Prags. Sie wurde als Teil des Campus der Technischen Universität errichtet und kann sich mit nicht nur einer „Klügelei“ rühmen. Eine Gruppe junger Architekten unter der Führung von Roman Brychta entwickelte einen einzigartigen Bau in Form eines abgerundeten Vierecks mit den Maßen 70 x 70 Meter, dessen Umgebung zum Studieren und Erholen gemacht ist. Das moderne spielerische Interieur ist mit hunderten lustigen Zeichnungen im Comics­Stil des rumänischen Künstlers Dan Perjovschi verziert.
Ursprünglich war der Spitzturm mit einem kommunistischen Symbol – dem fünfzackigen Stern aus Rubinglas – besetzt. Ein durchdachter Mechanismus ermöglichte die Einschiebung der Spitze in den Turm hinein, so war es möglich, den Stern regelmäßig zu reinigen – meist in der Nacht, damit seine Abwesenheit keine Spekulationen auslöste. Später wurde der rote Stern durch einen grünen ersetzt, heute ist die Turmspitze allerdings bereits seit einigen Jahren ohne Verzierung.

→ Flemingovo Náměstí / Platz → Nikoly Tesly Straße

21 Denkmal Nikola Teslas
Das postmoderne Bronzedenkmal Nikola Teslas ist eine Hommage an diesen genialen Wissenschaftler, Physiker und Erfinder, der in Prag ein Semester an der Universität studierte. Die Statue stellt elektrische Entladung dar.

→ Jugoslávských partyzánů Straße → Zelená (Autobusstation)

22 Hotel International
Das Hotel International ist ein Monumentalbau der in Tschechien seinesglei-chen sucht. Er entstand in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts und ist einer von mehreren Vertretern der Architektur des sozia-listischen Realismus sowjetischen Typs. Seine Entstehung war eng mit der regierenden kommunistischen Partei und dem dama-ligen Militär verbunden. Ursprünglich sollte es nämlich als der Öffentlichkeit nicht zugängliches Luxushotel für sowjetische Berater und prominente Armeeeinheiten dienen. Während dem Bau zeigte sich allerdings, dass weder die Armee noch die Delegationen so viele Unterbringungsmöglichkeiten nutzen und aus dem Gebäude wurde „nur“ ein Luxushotel. Trotz des eindeutigen Verweises auf das Moskauer Vorbild weist der Bau auch Spuren der Urinspiration, dem amerikanischen Wolkenkratzer, auf.
Ursprünglich war der Spitzturm mit einem kommunistischen Symbol – dem fünfzackigen Stern aus Rubinglas – besetzt. Ein durchdachter Mechanismus ermöglichte die Einschiebung der Spitze in den Turm hinein, so war es möglich, den Stern regelmäßig zu reinigen – meist in der Nacht, damit seine Abwesenheit keine Spekulationen auslöste. Später wurde der rote Stern durch einen grünen ersetzt, heute ist die Turmspitze allerdings bereits seit einigen Jahren ohne Verzierung.

 

 

 

praktische Informationen zeigen

Kontakte

  • Střešovice und Dejvice: Von Traumvillen zum sozialistischen Wolkenkratzer
  • Praha 6 – Střešovice, Dejvice

Information source: Prague City Tourism