Breadcrump- bzw. Brotkrümel-Navigation

Palastgärten unter der Prager Burg (Palácové zahrady pod Pražským hradem)

An den Südhängen unter der Prager Burg erstreckt sich ein Komplex miteinander verbundener historischer Gärten (Ledebur-Garten, Kleiner und Großer Palffy-Garten und Kleiner Fürstenberg-Garten). All diese Palast-Terrassen-Gärten verfügen über eine reichhaltige architektonische Ausschmückung, dekorative Treppen, Balustraden, Aussichtsbalkone, Glorietten und Pavillons, die mit der Natur im Einklang stehen und ein malerisches Ganzes ergeben. In ihnen finden Konzerte und verschiedene gesellschaftliche Veranstaltungen statt.

  • Barock
  • Gärten
  • Ausblicke
  • Hochzeit

Öffnungszeiten

    • April
    • ganze Woche
    • 10.00 – 18.00
    • Mai – September
    • ganze Woche
    • 10.00 – 19.00
    • Oktober
    • ganze Woche
    • 10.00 – 18.00

Eintrittspreise

  • Grundpreis 140 Kč
  • ermäßigter Eintrittspreis 110 Kč

Kontakte

  • Palastgärten unter der Prager Burg (Palácové zahrady pod Pražským hradem)
  • Valdštejnská 12 – 14
  • 118 00 Praha 1 – Malá Strana
  • +420257214817
  • +420777462522

Objektgeschichte

Am Südhang unterhalb der Prager Burg und oberhalb der Straße Valdštejnská befinden sich auf Terrassen Barockgärten. Sie wurden an Stelle früherer Wein- und Renaissancegärten an den prunkhaften Adelspalasten angelegt. Vom Valdštejské náměstí Richtung Klárov sind es: Ledebur-Garten, Kleiner und Großer Pálffy-Garten, Kolowrat-Garten und Kleiner und Großer Fürstenberg-Garten. Alle Gärten wurden renoviert und neu bepflanzt. Der Renovierung diente der Langweil-Modell Prags aus den Jahren 1826 – 1836 (heute im Museum der Hauptstadt Prag), das am treusten die Gärten dokumentierte. Alle Palastgärten sind reich an architektonische Verzierung, Treppen, Balustraden, Aussichtsterrassen, Glorietten und Pavillons, die zusammen mit den Pflanzen eine malerische Ganzheit bilden. In der Sommersaison sind sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Es finden hier Konzerte und verschiedene gesellschaftliche Veranstaltungen statt.

Ledebur-Garten

liegt hinter dem Palais Ledebur Nr. 162 in der Seehöhe 205 – 230 m und die Fläche beträgt 0,18 ha. Sie wird auch Trautmannsdorf-Garten genannt, nach ihren Stiftern Marie und Leopold Trautmannsdorf. Im Jahr 1697 wurde das Palais umgebaut und der Garten angelegt. Den Umbau durchführte Giovanni Santini Aichl oder Giovanni Battista Alliprandi. Im Jahr 1787 gewann den Garten das Adelsgeschlecht Kolowrat und er wurde von Johann Ignaz Palliardi im Barockstil hergerichtet.

Der Garten hat zwei Teile. Der untere Teil ist eben und die Breite entspricht dem Palais, der obere Teil ist halb so breit und am Abhang sind fünf Terrassen, verbunden mit einer entfalteten steilen Treppe. Die endet an einem kleinen achteckigen Altan – Gloriette, im Jahr 1787 ließ sie Josef Kolowrat bauen. Im unteren Teil an der Westfront ist eine Sala terrena, die früher Wandgemälde zierten. Heute ist sie für Konzerte hergerichtet. An der gegenüberliegenden Ostfront ist eine Kulissenwand mit einer zweiarmigen Treppe und einem Brunnen mit der Statue Herkules kämpft mit der vielköpfigen Hydra (vielleicht Kopie der Originalplastik aus dem ersten Viertel des 18. Jahrhunderts). In der Mitte des unteren Gartens ist ein Brunnen mit Fontäne. Den Garten ziert der Frauenakt Fruchtbarkeit von Jan Štursa aus dem Jahr 1920. Zwischen dem Parterre und den Terrassen ist eine Stützmauer, früher zierte sie eine Freske von Reiner. Im Garten ist eine Sonnenuhr erhalten geblieben. An den Stützmauern sind Holzstützen mit Weinreben und Kletterrosen, weiter befinden sich hier geschnittene immergrüne Hecken, Sommerblumen und Pflanzen in Terrakotta-Blumentöpfen.

In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde der Garten ganz nach dem Projekt von V. Kříž renoviert. Seit 1977 war der Garten wegen katastrophalen Zustands geschlossen. Die letzte Rekonstruktion fing im Jahr 1989 an. An der umfangreichen Dokumentation zur Rekonstruktion waren während der Jahre mehrere Fachmänner beteiligt. Endprojekt war vom Architekten Karel Císař und Kollektiv und vom Kollektiv des Gartenarchitekten Květoslav Vlček. Nach der Rekonstruktion wurde der Garten am 14. 6. 1995 feierlich eröffnet.

Kleiner und Großer Pálffy-Garten

Es handelt sich um zwei Terrassengärten im Barockstil oberhalb des Palais Pálffy in der Straße Valdštejská Nr. 158. Vorher war dort ein Renaissancegarten italienischer Art. In den Jahren 1712 – 1720 vereinte und baute Johann Josef von Waldstein zwei Bürgerhäuser mit Gärten zum Palais um. Seit 1731 war es Eigentum des Adelsgeschlechts Fürstenberg. Die Terrassen legte im Jahr 1751 Marie Anna von Fürstenberg an, die Projektanten sind nicht bekannt. Im Jahr 1881 kaufte das Palais mit Gärten Eduard Pálffy von Erdöd, daher der Name der Gärten. Rekonstruiert wurden sie in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, später jedoch mussten einige unpassende Elemente weggenommen werden.

Kleiner Pálffy-Garten (0,07 ha) steigt oberhalb des ehemaligen Wirtschaftsflügels des Palais. Umfangreiche Rekonstruktion verlief in den Jahren 1988 – 95 nach dem Entwurf vom Architekten Josef Lešetický und Ingenieur Václav Pína. Gärtnerische Erneuerung durchführte Ingenieurin Božena Mackovičová. Alle sieben Terrassen sind mit einer Treppe verbunden. Auf dem niedrigsten und höchsten Niveau ist der Garten mit den Nebengärten – Ledebur- und Großem Pálffy-Garten verbunden. Es handelt sich um einen Nutzgarten, auf den Terrasse wachsen Birnen-, Apfel- und Sauerkirschbäume. An der oberen Stützmauer rankt Weinrebe. Hinter der steilen Treppe im oberen Teil befindet sich ein kleiner Garten mit Heilpflanzen. Kleiner Pálffy-Garten wurde am 14. 6. 1995 zusammen mit dem Ledebur-Garten feierlich eröffnet.

Großer Pálffy-Garten hat acht Niveaus, die in der Achse abwechselnd mit überdachten und offenen Treppen verbunden sind. In der Mitte der niedrigsten Terrasse ist am Barockportal ein rundes Wasserbecken mit blasendem Triton. Auf der zweiten Terrasse ist am Barockportal eine Sonnenuhr. Darunter ist auf einem Band geschrieben: Claret in orbe dies, ac teatras, hora pete umbras – Klarer Tag in der Welt soll finstere Schatten vertreiben. Wenn man die roten Buchstaben als römische Zahlen liest, erscheint die Jahreszahl 1751.

Im Garten stand früher eine Kegelbahn. Josef Dobrovský oder František Palacký erwähnen, dass es auch ein beliebter Ort für Spaziergänge war. An der Stelle der ehemaligen Verbindung mit der Prager Burg ist eine ovale Tafel aus Marmor, darauf steht, dass die Palastgärten mit Beihilfe der Stiftung Prague Heritage Fund unter der Schirmherrschaft des Präsidenten Václav Havel und seiner königlichen Hoheit Prinz Charles renoviert wurden. Es war in den Jahren 1995 – 1997 nach dem Entwurf von Václav Jirsa und Miloslav Hanzel, gärtnerische Erneuerung durchführte Irena Bartošová. Großer Pálffy-Garten wurde am 9. 9. 1997 eröffnet und erweiterte so den Besichtigungsrundgang von dem Ledebur- und dem Kleinen Pálffy-Garten.

Kolowrat-Garten erstreckt sich am steilen Hang hinter dem Palais Kolowrat Nr. 154, die Fläche beträgt 0,07 ha. Er wurde an Stelle des mittelalterlichen Zwingers angelegt und mit Mauern gestützt. Die Achse bildet eine schmale direkte Treppe, die alle sieben Terrassen verbindet. Im Ostteil ist ein Barockbrunnen mit Wasserspeier. Die Terrasse wurde mit Birnen-, Mispel-, und Aprikosenbäumen bepflanzt. Der Garten wurde am 30. August 2000 für die Öffentlichkeit eröffnet. Die Renovierung verlief nach dem Entwurf vom Architekten Václav Jirsa und Miloslav Hanzel und gärtnerische Erneuerung durchführte die Architektin Irena Bartošová.

Kleiner Fürstenberg-Garten (auch Kleiner Czernin-Garten oder Czernin Terrassen) gehörte zum kleinen Fürstenberg, früher Czernin, Haus Nr. 155. In der Hälfte des 18. Jahrhunderts war hier ein Barockgarten mit Terrassen italienischer Art. Als ihn die Gräfin Marie Barbara Czernin geboren Schaffgotsch erworben hatte, durchführte Johann Ignaz Palliardi in den Jahren 1784 – 88 einen umfangreichen Umbau des Hauses in seine heutige Form. Zugleich baute er den älteren Barockgarten in einen eindrucksvollen Rokokogarten mit Terrassen um. Er nimmt einen schmalen aber langen Streifen des Hanges ein. Die Achse bildet eine imposante Treppe, die von einer Gloriette zu einem Aussichtsaltan führt. Der Garten wird von Stützmauern, Terrassen und Balustraden geteilt. In der Gloriette ursprünglich mit Wasserbecken im Parterre sind Grisaillenmalereien, in der Mitte ist das Genrebild Schaukel in der Natur und allegorische Bilder der vier Jahreszeiten (vielleicht von Ignaz Franz Platzer). Auf der zweiten Terrasse sind symmetrisch plazierte Orangerien. Unterhalb der Burgmauer endet die Treppe an einer dreiteiligen Sala terrena und einer Aussichtsterrasse mit Loggia und mit plastischem Stuck, an der Stirnseite sind die Wappen der Familien Czernin und Schaffgotsch. Das Geländer zieren Putten und dekorative Vasen. Von hier führt die Treppe zum Aussichtsaltan mit Zylinderturm, wo Gräfin Czernin Bad hatte. Vom letzten Podest der Treppe am Turm kann man die Südlichen Gärten der Prager Burg betreten. Für den Garten sind Kletterrosen charakteristisch.

Obwohl die Fläche des Gartens relativ klein ist, ist die Wirkung an den Besucher die höchst mögliche. Und das dank der Kombination von architektonischen, bildhauerischen und malerischen Elementen mit dem Grün auf den Terrassen und mit den exotischen Pflanzen in den Orangerien. Zur Vollkommenheit trägt noch die Plazierung unterhalb der Burg mit einer unwiederholbaren Aussicht auf die Stadt zu. Die Renovierung verlief nach dem Entwurf vom Architekten Václav Jirsa und Miloslav Hanzel und gärtnerische Erneuerung durchführte die Architektin Irena Bartošová. Eröffnet wurde der Garten am 30. August 2000.

Geschichte des Objekts zeigen

Information source: www.palacove-zahrady.cz